Für das Jahr 2025 meldeten insgesamt 496 landwirtschaftliche Betriebe den Anbau von Nutzhanf auf einer Fläche von 5.274 Hektar. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hervor.
Im Vergleich zum Rekordjahr 2024 ist dies ein Rückgang um 1.842 Hektar (–26 Prozent). Auch die Zahl der Betriebe sank zum dritten Mal in Folge – um 127 Betriebe gegenüber dem Vorjahr.
Durchschnittliche Anbaufläche und regionale Schwerpunkte
Im bundesweiten Durchschnitt baute 2025 jeder Betrieb rund 11 Hektar Nutzhanf an. Die größten durchschnittlichen Anbauflächen pro Betrieb wurden in
- Sachsen-Anhalt (37 Hektar),
- Brandenburg (28 Hektar) und
- Thüringen (25 Hektar)
verzeichnet.
Die größten Gesamtanbauflächen entfielen auf
- Niedersachsen (1.478 ha),
- Brandenburg (892 ha) und
- Sachsen-Anhalt (787 ha).
Am geringsten war der Anbau in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg (jeweils 0 ha).
Bundesland | Anbaufläche (ha) | Anzahl der Anbauer |
---|---|---|
Niedersachsen | 1.478 | 131 |
Brandenburg | 892 | 32 |
Sachsen-Anhalt | 787 | 21 |
Nordrhein-Westfalen | 467 | 68 |
Thüringen | 403 | 16 |
Bayern | 361 | 101 |
Sachsen | 274 | 20 |
Mecklenburg-Vorpommern | 256 | 11 |
Baden-Württemberg | 166 | 52 |
Hessen | 68 | 22 |
Rheinland-Pfalz | 62 | 11 |
Schleswig-Holstein | 59 | 10 |
Saarland | 1 | 1 |
Berlin, Bremen, Hamburg | 0 | 0 |
Gesamt | 5.274 | 496 |
BLE kontrolliert THC-Gehalt der Sorten
Seit 1996 ist der Anbau zugelassener Nutzhanfsorten in Deutschland wieder erlaubt – ausschließlich für landwirtschaftliche Betriebe und nur, wenn der THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol) der Pflanzen unter 0,3 Prozentliegt.
Die BLE überwacht die Einhaltung dieser Vorgaben. Jeder Betrieb muss den Anbau von Nutzhanf bis 1. Juli des jeweiligen Jahres melden. Der BLE-Prüfdienst entnimmt anschließend Stichproben vor Ort, um den THC-Gehalt zu kontrollieren.
Im Rahmen des Bürokratieabbaus ist seit 2024 die Pflicht zur Meldung des Blühbeginns nur noch auf ausdrückliche Aufforderung erforderlich. Mit der Ernte darf erst begonnen werden, wenn die BLE nach der Probenahme die Freigabe erteilt hat.
Web-Seminar: „Nutzhanf als Kulturpflanze der Zukunft“
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) bietet am 9. Oktober 2025 um 18:00 Uhr ein Web-Seminar für Praktikerinnen und Praktiker zum Thema „Nutzhanf als Kulturpflanze der Zukunft – Vom Anbau über Ernte bis Nutzung des Strohs im Bausektor“ an.
Referenten:
- Dr. Michael Dickeduisberg, Landwirtschaftskammer NRW – Anbauhinweise und Unterschiede zwischen Faser-, Körner- und Winterhanf
- Christoph Röling-Müller, Lohnunternehmer aus der Lüneburger Heide – Besonderheiten bei der Ernte und Maschineneinsatz
- Felix Drewes, Nutzhanf-Netzwerk e. V. – Einsatz von Hanfbaustoffen und Potenzial für nachhaltige Architektur
Anmeldung bis: 7. Oktober 2025
👉 www.praxis-agrar.de/veranstaltungen
Hintergrund und Informationsquellen
Mehr Informationen zum Anbau von Nutzhanf stellt die BLE unter
👉 www.ble.de/nutzhanf
bereit.
Das BZL informiert auf
👉 www.praxis-agrar.de und www.landwirtschaft.de
über Anbau, Nutzung und Potenziale von Hanf als nachhaltige Nutzpflanze.
Quelle: BLE
Bildquelle: Moderner-Landwirt Archiv
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