Landwirte aus ganz Deutschland versuchen mit der Politik über die zahlreichen Probleme ins Gespräch zu kommen. Zu dem Thema Ernte 2023 erreichte uns heute ein Leserbrief von Gerner Andreas:
Wie viel Getreide steht denn in Deutschland noch?
Wenn es stimmt, was der BV nun veröffentlicht hat, braut sich mächtig was zusammen.
Ist wirklich erst 1/5 vom Weizen, Roggen und Triticale vor dem großen Regen in den Silos gewesen?
Wenn ja, sollten nun alle Alarmglocken läuten.
Bei den meist imernoch auf den Halmen verbleibenden bzw. teils schon am Boden liegenden 80% (!!!) droht nicht nur ein „allenfalls durchschnittliches Ergebnis“ wie es Ruckwied naiv ausdrückte, sondern nach wochenlangem Dauerregen steht auf breiter Front die Backeignung in Frage!!!
Für die Versorgungssicherheit der Supergau.
Millionen Tonnen fest für die Mühlen eingeplantes Getreide werden, selbst wenn es fortan gut läuft, nur noch als Tierfutter zu verwenden sein. Selbst das wird hier und da nicht funktionieren. Einiges an Getreide wird auf den Feldern vergammeln.
Mit etwas Voraussicht wären Sofortmaßnahmen geboten (statt einer Wanderung auf die Alp mit Ohrstöpseln drin).
Gut Möglich, dass es nun schnell einen Exportstopp für backfähiges Getreide braucht.
Und um zu verhindern/abzumildern, dass Mühlen, Verarbeiter und halt auch Spekulanten hamstern, ein sofortiges Aufheben der 4% Stilllegungspflicht 23/24.
Etwas helfen könnte ein Aufheben der Fruchtfolgebeschränkungen (Weizen nach Weizen).
Nötig werden wird wohl ein Schutzschirm/Hilfsprogramm für Landwirte, die ihre Lieferkontrakte nicht erfüllen können und/oder ohne verwertbare Ernte in finanzielle Schieflage oder gar Zahlungsunfähigkeit geraten werden und im Herbst nicht mehr aussäen können werden.
Gerner Andreas
97488 Stadtlauringen-Birnfeld
Lesermeinungen sind die persönliche Meinung der Schreiber und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion.
Bildquelle: ML-Archiv
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