Landwirtschaft lebt vom natürlichen Kreislauf aus Wachsen, Ernten, Verwerten und Düngen. „Clean Meat“ durchbreche diesen Zusammenhang, schaffe neue Abhängigkeiten und ökologische Probleme, kritisieren die FREIEN BAUERN – und fordern, die bäuerliche Tierhaltung als Teil der Kreislaufwirtschaft zu stärken.
Landwirtschaft ist Kreislauf – nicht Labor
Pflanzen wachsen, blühen, tragen Frucht und vergehen: Diesen Kreislauf bewirtschaftet Landwirtschaft. „Wer ihn verlässt, handelt gegen die Natur“, heißt es von den FREIEN BAUERN mit Blick auf im Labor kultiviertes Fleisch („Clean Meat“), das nicht auf der Weide entsteht, sondern aus Zellkulturen unter künstlichen Bedingungen.
Zitat
„Es ist absurd, Fleisch mit hohem Energieaufwand, Hightech und teuren Nährlösungen im Labor herzustellen, während wir in Deutschland über ausreichend Grünland verfügen, das sich ideal durch Wiederkäuer nutzen lässt.“ Frieda Salzwedel, Landwirtin und Mitglied der FREIEN BAUERN
Wiederkäuer verwerten für Menschen unverdauliches Gras zu hochwertigen Lebensmitteln – und liefern organischen Dünger für fruchtbare Böden. Auch Schweine und Geflügel schließen Kreisläufe, indem sie Futtergetreide nutzen, das wegen Qualitätseinbußen (Witterung, Boden, Erntebedingungen) nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist.
Nebenprodukte effizient nutzen
Selbst bei reinem Brotgetreideanbau nutzen Menschen primär das Korn. Halme, Spelzen und andere Nebenproduktelassen sich direkt nicht verzehren – Nutztieren dienen sie jedoch als Futter und werden so zu wertvollen Lebensmitteln veredelt. Ergebnis: Ressourceneffizienz statt Verschwendung.
Kritik an Laborfleisch
Aus Sicht der FREIEN BAUERN benötigen Zellkulturen hochreine Glukose (potenzieller Nahrungskonkurrent), liefern keinen Nährstoffrückfluss in den Boden und unterbrechen damit die Kreislaufwirtschaft. Zudem sei die großskalige Produktion nach aktuellem Kenntnisstand ohne antibiotisch wirkende Substanzen kaum möglich.
Folge: Industrielle Kontrolle über Ernährung und Verlust bäuerlicher Vielfalt. „Wenige Konzerne bestimmen, was in unseren Lebensmitteln steckt – fernab natürlicher Kreisläufe und regionaler Verantwortung“, so die FREIEN BAUERN.
Forderung
Politik und Gesellschaft sollen die bäuerliche Tierhaltung als Kern eines funktionierenden Kreislaufsystems stärken – anstatt industrielle Ersatzprodukte zu subventionieren.
Quelle: Freie Bauern
Bildquelle: Moderner-Landwirt Archiv
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