Nachdem eine Gruppe von Erzeugern mit der Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung gedroht hatte, in deren Rahmen man die Entscheidung hätte rückgängig machen können und nachdem auch entsprechende Unterschriftenlisten schnell im Umlauf waren, kam der Rückzieher aus der Goldsteig-Zentrale: das Glyphosat-Verbot wurde mit sofortiger Wirkung wieder in Kraft gesetzt.
Hier die Pressemitteilung von Goldsteig im Wortlaut:
Aufgrund der vielen Reaktionen von Verbraucherninnen, Landwirtinnen und Medien zur Aussetzung des Anwendungsverbots von Glyphosat bei GOLDSTEIG wollen wir mit diesem Schreiben noch einmal die Beweggründe für den Schritt erläutern und gleichzeitig auf Anregungen und Kritikeingehen.
Keinesfalls haben wir diesen Schritt leichtfertig vollzogen.
Die Produktionsbedingungen für unsere Milchlieferanten sind durchaus sehr unterschiedlich. Für die einen ist ein Glyphosatverbot überhaupt kein Thema, für viele andere jedoch ist es eine dauerhafte und spürbare Einschränkung.
Wir als GOLDSTEIG haben alle Lieferanten zu berücksichtigen, egal ob Genossen, Vertragslieferanten oder diejenigen im reinen Milch-Zukauf. Die Milchmengen sind aktuell mehr als knapp, das gilt nicht erst se¡t gestern sondern bereits seit einem Jahr und wird voraussichtlich auch mittelfristig so bleiben.
Daher wird es auch in Zukunft wichtig sein, die notwendigen Milchmengen im Blick zu behalten und dauerhaft zu sichern. Es kommt dabei aber oft nicht nur auf den Milchpreis, sondern auch auf die weiteren Rahmenbedingungen an.
Hier kommt eben insbesondere der Marktfruchtanbau und die aktuelle sowie künftige Versorgungslage -gerade im Lichte der Ereignisse der Ukraine-Krise- ins Spiel. Nachdem eine nicht unerhebliche Anzahl von Milchlieferanten auch in diesen Bereichen tätig ist, hatte das Verbot dort eine einschränkende Wirkung, insbesondere seit den erheblichen Preissteigerungen im vergangenen Jahr.
Um für diesen Teil unserer Lieferanten eine Entlastung zu erreichen, haben wir uns vor ca. 3 Wochen zu dem nun aktuell von vielen Seiten deutlich krit¡sierten Schritt entschlossen.
Selbstverständlich nehmen wir diese Kritik ernst und auch zum Anlass, unsere Entscheidung zur Aussetzung des Glyphosatverbots noch einmal zu hinterfragen.
Gleichzeitig räumen wir ein, die Haltung der Verbraucherinnen und auch die einiger Milcherzeuger innen welche keinen oder sehr wenig Ackerbau betreiben falsch eingeschätzt zu haben.
GOLDSTEIG hat daher beschlossen, auf die vielfach geäußerten Verbraucherwünsche, die Kritik von Naturschützern und auch aus Teilen der Landwirtschaft einzugehen.
Es gilt daher mit sofortiger Wirkung:
das Glyphosat-Verbot bleibt generell
Quelle: GOLDSTEIG Käsereien Bayerwald GmbH
Bildquelle: ML-Archiv
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