In Bayern betreiben im Jahr 2024 insgesamt 1 054 landwirtschaftliche Betriebe Gemüseanbau im Freiland. Die entsprechende Anbaufläche umfasst 16 546 Hektar. Die Erntemenge liegt bei 659 847 Tonnen und steigt binnen vier Jahren um 7,9 Prozent. Den größten Anteil an der Gemüseernte machen im Jahr 2024 die zum Fruchtgemüse gehörenden Einlegegurken aus. Sie verzeichnen mit 156 765 Tonnen einen Erntezuwachs um 53,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Die größte Anbaufläche im Freiland entfällt mit rund 2 945 Hektar auf Spargel im Ertrag. Die stärksten Flächenzuwächse entfallen auf Stangensellerie und Grünkohl.

Fürth. Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik auf der Grundlage der Totalerhebung über Anbau und Ernte von Gemüse berichtet, sind im Jahr 2024 in Bayern 1 054 landwirtschaftliche Gemüsebetriebe mit Gemüseanbauflächen im Freiland ansässig. Die entsprechende Gemüseanbaufläche im Freiland liegt im Jahr 2024 bei 16 546 Hektar (ha), die Erntemenge über alle Gemüsearten hinweg bei 659 847 Tonnen (t).

Im Vergleich zur letzten Totalerhebung zum Gemüseanbau im Jahr 2020 nimmt die Anzahl der Betriebe um 8,3 Prozent und die Anbaufläche um 2,3 Prozent ab. Die Erntemenge steigt gleichzeitig um 7,9 Prozent (2020: 611 469 t).

Spitzenreiter des bayerischen Gemüseanbaus sind Einlegegurken

Von den fast 50 erhobenen Gemüsearten fallen die zum Fruchtgemüse gehörenden Einlegegurken in Bayern besonders stark ins Gewicht. Ihre Erntemenge ist mit 156 765 t von allen Gemüsesorten am höchsten und verzeichnet eine Zunahme um 53,0 Prozent gegenüber der vergleichbaren Vorerhebung aus dem Jahr 2020. Auf Platz zwei und drei liegen Speisezwiebeln mit 106 989 t (+2,6 Prozent) und Möhren/Karotten mit 86 209 t (+18,0 Prozent).

Bezogen auf die Anbaufläche nimmt Spargel im Ertrag mit 2 945 ha trotz eines Rückgangs von 14,2 Prozent die Spitzenposition ein. Dicht dahinter folgen Speisezwiebeln (einschließlich Trockenzwiebeln und Schalotten) mit rund 2 640 ha (+13,9 Prozent) sowie Möhren/Karotten mit einer Anbaufläche von 1 509 ha (+10,5 Prozent). Auch andere Gemüsearten verzeichnen eine dynamische Entwicklung – wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Ausgangsniveau. Ein Beispiel dafür ist der Stauden-/Stangensellerie, dessen Anbaufläche mit nunmehr rund 55 ha um 46 Prozent steigt. Ebenso verzeichnet der Grünkohl starke Zuwächse: Die Anbaufläche im Freiland liegt 2024 mit nunmehr ca. 40 ha mehr als zweieinhalb so hoch wie im Jahr 2020 (+164,2 Prozent).

Gut ein Drittel der Gemüseanbaufläche in Niederbayern

Die insgesamt 16 546 ha Anbaufläche im Freiland verteilen sich auf die Regierungsbezirke unterschiedlich: Den größten Teil beheimatet Niederbayern mit gut einem Drittel (34,8 Prozent) der gesamten Gemüseanbaufläche. Es folgen Oberbayern mit 17,7 Prozent, Unterfranken mit 15,4 Prozent, Schwaben mit 13,8 Prozent, Mittelfranken mit 13,0 Prozent, die Oberpfalz mit 4,3 Prozent und Oberfranken mit rund 1 Prozent.

Ein deutlicher Zuwachs der Anbauflächen für Gemüse im Freiland zeigt sich im Vergleich zur Vorerhebung 2020 nur in der Oberpfalz. Diese nehmen um 24,0 Prozent (+139 ha) zu. Oberbayern und Mittelfranken verzeichnen mit einem Plus von 3,4 Prozent (+96 ha) bzw. 1,4 Prozent (+29 ha) geringere Flächenzunahmen. Die anderen Bezirke büßen Gemüseanbauflächen im Freiland ein. Am größten sind die prozentualen Rückgänge in Schwaben mit einem Minus von 13,7 Prozent (-362 ha), es folgen Unterfranken mit -6,8 Prozent (-185 ha), Oberfranken mit -6,6 Prozent (-11 ha) und Niederbayern mit -1,7 Prozent (-99 ha).

Auf Ebene der Regierungsbezirke sind bei bestimmten Gemüsearten klare Schwerpunkte zu erkennen: So entfallen in der Oberpfalz rund 61,7 Prozent (443 ha) der dortigen Gemüseanbaufläche im Freiland auf Speisezwiebeln. Auch in Niederbayern sind diese mit 1 414 ha das flächenstärkste Gemüse, welches 24,6 Prozent der dortigen Gemüseanbaufläche im Freien einnimmt.

In Oberbayern wird auf 27,1 Prozent (792 ha) der Gemüseanbaufläche im Freiland der Spargel im Ertrag angebaut. Auch in Schwaben und Oberfranken dominiert das Edelgemüse die regionale Gemüseproduktion: Ein Drittel (33,2 Prozent, 756 ha) der Fläche in Schwaben wird hierfür genutzt, in Oberfranken sind es 18,8 Prozent (28,5 ha).

In Unterfranken wird mit 529 ha gut ein Fünftel (20,7 Prozent) der Gemüseanbaufläche im Freiland für den Anbau von Möhren/Karotten genutzt.

In Mittelfranken wird auf 263 ha bzw. 12,2 Prozent der Fläche am häufigsten Porree/Lauch angebaut.

Totalerhebung zum Gemüseanbau findet alle vier Jahre statt

Die nächste Vollerhebung über Anbau und Ernte von Gemüse wird voraussichtlich 2028 stattfinden und liefert ebenfalls regionalisierte Ergebnisse zur Vielfalt des Gemüseanbaus in Bayern.

Zur Grundgesamtheit gehören alle landwirtschaftlichen Betriebe, die Gemüse, Erdbeeren oder deren Jungpflanzen anbauen und deren Anbaufläche mindestens 0,5 ha im Freiland und/oder mindestens 0,1 ha unter hohen, begehbaren Schutzabdeckungen einschließlich Gewächshäusern beträgt.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

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