Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben ihre vor dreieinhalb Jahren in einem breiten Bündnis landwirtschaftlicher Organisationen vorgebrachten Forderungen für den damals von SPD, FDP und Grünen verhandelten Koalitionsvertrag den künftigen Verhandlungspartnern aus CDU/CSU und SPD unverändert vorgelegt.
„Ist das nicht gelebte Nachhaltigkeit?“, fragt ironisch Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN: „Wer das nach den Bauernprotesten gegen die letzte Große Koalition voller Hoffnung auf echte Reformen entstandene Papier heute noch einmal durchliest, muss sich schon die Frage stellen, warum die Ampel in dreieinhalb Jahren kein einziges unserer wichtigen Anliegen ernsthaft angepackt geschweige denn umgesetzt hat.“
Noch einmal dürfe eine aus den etablierten Parteien gebildete Bundesregierung die bäuerliche Bevölkerung nicht so schwer enttäuschen, meint der 64jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt und mahnt eine grundsätzliche Wende in der Landwirtschaftspolitik an:
„Die längst überfällige Rücknahme der von der Ampel beschlossenen Steuererhöhung für Agrardiesel würden wir als Signal des guten Willens werten, sie reicht aber bei weitem nicht aus.“
Der von den FREIEN BAUERN jetzt recycelte Forderungskatalog war im Oktober 2021 gemeinsam mit LSV Deutschland, BDM, AbL, Milchboard und LSV Original aufgestellt worden. Kernpunkte waren eine Ausrichtung der Agrarpolitik auf bäuerliche Familienbetriebe, eine Verringerung des Preisdrucks durch unter niedrigeren Standards produzierte Billigimporte sowie eine Stärkung der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette gegen die Macht der Monopole, außerdem eine Überprüfung unsinniger Produktionsauflagen und ein Ende der Flächenkonkurrenz durch den Naturschutz.
„Alle damals aufgestellten Forderungen sind aus unserer Sicht nach wie vor dringend notwendig, um faire Rahmenbedingungen für unsere Betriebe zu schaffen und die regionale Versorgung zu sichern“, argumentiert Wolff und bietet den Verhandlungspartnern von CDU/CSU und SPD die Unterstützung seiner Organisation an.
Die Forderungen der Freien Bauern hier im Wortlaut.
Quelle: Freie Bauern
Bildquelle: Freie Bauern
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