Mit der vierten Generation des 1000 Vario stellt Fendt die neueste Ausbaustufe seines größten Standardtraktors vor. Zehn Jahre nach Produktionsbeginn 2015 deckt die Baureihe nun ein Leistungsspektrum von 426 bis 550 PS ab und bringt zahlreiche technische Neuerungen mit. Neben einem erweiterten Leistungsmanagement stehen ein neu entwickeltes Lichtkonzept, zusätzliche Bereifungs- und Achsoptionen sowie Komfort- und Wartungsverbesserungen im Mittelpunkt.
Leistungsbereich von 426 bis 550 PS
Die neue Baureihe umfasst vier Modelle: Fendt 1040, 1044, 1048 und 1052 Vario. Sie besetzen den Leistungsbereich zwischen 400 und 520 PS Nennleistung. Mit dem bekannten DynamicPerformance-System (DP) stellt Fendt zudem dynamisch Mehrleistung bereit. Je nach Modell werden zwischen 26 und 30 PS zusätzlich freigegeben, wenn der Leistungsbedarf von Nebenverbrauchern wie Hydraulik oder Klimaanlage steigt.
Technische Daten im Überblick:
Modell | Max. Leistung | Max. Leistung mit DP | Max. Drehmoment |
---|---|---|---|
Fendt 1040 Vario | 400 PS (294 kW) | 426 PS (313 kW) | 2.090 Nm |
Fendt 1044 Vario | 440 PS (323 kW) | 466 PS (343 kW) | 2.280 Nm |
Fendt 1048 Vario | 480 PS (352 kW) | 507 PS (373 kW) | 2.470 Nm |
Fendt 1052 Vario | 520 PS (382 kW) | 550 PS (405 kW) | 2.650 Nm |
DP ist weder an Fahrgeschwindigkeit noch Einsatzaufgaben gebunden und funktioniert rein dynamisch. Dadurch steht die Zusatzleistung auch bei Zapfwellenarbeiten im Stand oder bei wechselnden Bodenbedingungen sofort zur Verfügung.
Motor und Getriebe
Angetrieben wird die vierte Generation weiterhin von einem 12,4-Liter-Sechszylinder-Motor von MAN. Dieser ist bereits für den Betrieb mit HVO100 sowie weiteren paraffinischen Kraftstoffen nach DIN EN 15940 freigegeben, womit sich der CO₂-Fußabdruck der Maschine deutlich senken lässt.
Das Zusammenspiel von Motor und VarioDrive-Getriebe wurde weiter optimiert. Der Motor stellt nun bei geringerem Kraftstoffverbrauch mehr Leistung bereit. Das Niedrigdrehzahlkonzept Fendt iD bleibt erhalten: Volles Drehmoment steht bereits ab 1.150 U/min zur Verfügung, die Nenndrehzahl liegt bei 1.700 U/min.
Die Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h wird bei 1.450 U/min erreicht. So spart der Traktor nicht nur Kraftstoff, sondern arbeitet auch mit reduziertem Geräuschpegel.
Einstellbare Leistungsstufen
Neu ist die Möglichkeit, die Motorleistung nach unten zu regulieren. Damit können auch die stärksten Modelle mit Geräten betrieben werden, die für geringere Motorleistungen ausgelegt sind. So lässt sich beispielsweise ein Fendt 1052 Vario vor einer Kreiselegge oder Ballenpresse mit reduzierter Leistung einsetzen. Die Reduktion ist jeweils nur nach unten möglich – das heißt, ein 1040 kann nicht die Leistung eines 1052 abrufen.
Dieses Konzept senkt den Kraftstoffverbrauch, erhöht die Flexibilität und schont die Anbaugeräte.
Hydraulik und Nutzlast
Für hydraulisch anspruchsvolle Geräte wie Sätechnik oder Güllefässer stehen bis zu sechs Steuergeräte im Heck sowie ein Frontsteuergerät zur Verfügung (6+1). Optional kann ein Doppelpumpensystem mit 430 l/min Förderleistung (220 + 210 l/min) verbaut werden. Load-Sensing-Anschlüsse mit FFC-Kupplungen reduzieren Schmutzeintrag, Lecköl und Druckverluste.
Das Einsatzgewicht beträgt 14 Tonnen, das zulässige Gesamtgewicht liegt je nach Ausführung zwischen 18 und 21 Tonnen. Damit ergibt sich eine Nutzlast von bis zu 7 Tonnen.
Neues Lichtkonzept
Ein Schwerpunkt der vierten Generation ist die Kabine mit exklusivem Beleuchtungssystem. Gerade in der Landwirtschaft entscheiden oft verlängerte Arbeitstage bei Nacht über Erntequalität und Effizienz.
Fendt bietet zwei Varianten:
- Vision: bis 1.000 Lumen pro Scheinwerfer
- UltraVision: bis zu 12 LED-Scheinwerfer im Kabinendach mit je 4.400 Lumen, dimmbar in fünf Stufen
Damit erreicht der Traktor eine Gesamtlichtleistung von bis zu 120.500 Lumen.
Über das Terminal können bis zu vier Lichtprofile gespeichert und per Knopfdruck gespiegelt werden. So lässt sich die Ausleuchtung flexibel anpassen, etwa um den Gegenverkehr nicht zu blenden oder beim Fräsen die verkehrsnahe Seite abzudimmen.
Zur Ergänzung gehören GroundVision-Deichselbeleuchtung, Tagfahrlicht, Corner Lights, Arbeits- und Rückleuchten sowie Einstiegsbeleuchtung und weitere Zusatzscheinwerfer.
Kabine und Bedienkomfort
Die Kabine ist auf lange Arbeitstage ausgelegt. Der neue „Super-Komfortsitz Titanium Leder“ verfügt über:
- elektrische Einstellung von Höhe, Position und Lehnenneigung
- mehrstufige Sitzheizung und -klimatisierung
- Massagefunktion mit drei Programmen
- Vier-Wege-Lordosenstütze
- Memory-Funktion für verschiedene Fahrerprofile
Integriert ist zudem eine leistungsstarke Klimaanlage sowie eine neue 12-Liter-Kühlbox (0–16 °C).
Ab 2026 wird Apple CarPlay im FendtONE-Infotainment verfügbar sein.
Luft- und Kühlsystem
Das bekannte Concentric Air System (CAS) bleibt serienmäßig. Optional erhältlich ist ein selbstreinigender Motorluftfilter, der während des Arbeitstages automatisch ausgeblasen wird. Neu hinzugekommen ist die automatische Reinigung des Kabinenluftfilters: Ein Zyklonabscheider sorgt auch bei staubigen Einsätzen für konstant gute Luftqualität und reduziert den Wartungsaufwand.
Achsen, Bereifung und Duo-Radnabe
Für die vierte Generation stehen zahlreiche Achs- und Reifenoptionen zur Verfügung. Neben Flansch- und Stummelachsen mit 2,50 m (EU) oder 3,00 m (Export) Breite sind nun auch Row-Crop-Zwillinge ab Werk erhältlich.
Besonderheit ist die neue Duo-Radnabe: Sie überträgt die Kräfte über die Achse statt über die Felge, wie bei herkömmlichen Zwillingssystemen. Damit steigt die Zugleistung, während der Schlupf sinkt.
Die bekannte Reifendruckregelanlage VarioGrip bleibt verfügbar. Zusätzlich gibt es neue Rad- und Frontgewichte mit höherer Materialdichte, die bei kompakteren Abmaßen weniger Platz beanspruchen.
Einsatz im Bau- und Forstbereich
Neben dem Ackerbau ist die Baureihe auch auf außerlandwirtschaftliche Einsätze ausgelegt. Für Forst- und Baustellenarbeiten stehen eine Rückfahreinrichtung, verstärkte Achsen und eine beheizbare VSG-Frontscheibe zur Verfügung. Letztere ist robuster, dämpft Geräusche und verhindert Beschlagen oder Vereisung.
Marktstart
Der neue Fendt 1000 Vario Gen4 ist ab Herbst 2025 bestellbar.
Quelle: Fendt
Bildquelle: Fendt
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