Die moderne Landwirtschaft steht vor wachsenden Herausforderungen. Steigende Betriebskosten, wechselnde Wetterbedingungen und der Druck, nachhaltiger zu wirtschaften, verlangen nach innovativen Lösungen. LautUmfragen beträgt der Anteil der Betriebsausgaben für Maschinen und Geräte in deutschen Betrieben rund 12 Prozent. Besonders in Erntezeiten sind finanzielle Mittel knapp, da Betriebskosten und Investitionen in kurzer Zeit zusammentreffen. Doch kluge Landwirte haben eine Strategie. Wie diese mit den richtigen Helfern und maßgeschneiderter Finanzplanung aussehen kann, zeigt dieser Artikel.
Kaufen oder leasen? Mieten ist oft besser
Viele Landwirte zögern, technische Hilfe auf dem Hof zu mieten. Stattdessen leasen sie Maschinen oder kaufen sie sogar direkt. Manchmal macht es Sinn, vor allem bei länger geplanter Abschreibung. Doch es gibt auch viele Anwendungsbereiche in der Praxis, wo sich dies nicht rentiert. Ein gutes Beispiel sind multifunktional einsetzbare Maschinen. Soll ich leasen oder einen Merlo Multifarmer mieten? Die Antwort hängt stark vom Einsatzbereich und der Nutzungshäufigkeit ab.
Ein Multifarmer, der sowohl als Teleskoplader als auch als Traktor fungiert, eignet sich hervorragend für kurzfristige Projekte oder Erntezeiten. Für einen Betrieb mit Mischwirtschaft, der in der Hauptsaison Material bewegen und Felder bearbeiten muss, bietet die Miete eine kostengünstige Alternative. Anstatt Kapital zu binden, können Landwirte flexibel auf Spitzenzeiten reagieren und leistungsstarke Technik nutzen, wenn sie wirklich benötigt wird.
Dann lohnt sich die Miete
Betriebe mit saisonalen Schwankungen, wie Obst- und Gemüseanbau oder Weinbau, profitieren von den Mietangeboten. Die Maschinen werden nämlich oft nur während der Ernte benötigt. Die übrige Zeit des Jahres kommen sie nur selten zum Einsatz. Auch für kleine und mittlere Betriebe mit begrenztem Budget ist die Miete eine attraktive Option. Großbetriebe profitieren bei Spezialaufgaben, wie der Errichtung von Stallungen oder der Bodenbearbeitung, ebenfalls von der Möglichkeit, teure Technik kurzfristig zu nutzen.
Keine Angst vor Technik
GPS-Technologie hat die Landwirtschaft revolutioniert. Traktoren und Erntemaschinen, die mit GPS-Systemen ausgestattet sind, ermöglichen eine hochpräzise Bearbeitung von Flächen. Überlappungen beim Ausbringen von Saatgut, Dünger oder Pflanzenschutzmitteln werden minimiert, was den Verbrauch reduziert und die Kosten senkt. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können GPS-gesteuerte Maschinen die Effizienz von Arbeitsschritten um bis zu 20 Prozent erhöhen.
Darüber hinaus bieten diese Systeme Vorteile bei der Dokumentation. Die exakte Erfassung der bearbeiteten Flächen ermöglicht eine präzise Nachverfolgung und erleichtert die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Besonders für Betriebe, die an Förderprogrammen teilnehmen, ist diese Genauigkeit von großem Nutzen.
Automatische Steuerungssysteme
Automatische Lenksysteme sind ein weiterer Schritt in Richtung Automatisierung. Sie übernehmen die präzise Steuerung der Maschinen, wodurch der Fahrer entlastet wird und längere Arbeitszeiten möglich werden. Sensoren zur Bodenanalyse ergänzen diese Technologie, indem sie Informationen über die Bodenbeschaffenheit liefern. Dadurch lassen sich Entscheidungen zur Düngung oder Aussaat besser treffen.
Auch automatische Erntemaschinen profitieren von diesen Systemen. Sie können die Ernte effizienter und schonender durchführen, indem sie sich optimal an die Bedingungen des jeweiligen Feldes anpassen. Dies erhöht nicht nur die Produktivität, sondern auch die Qualität der Ernte.
Telemetrie-Systeme und Datenanalyse
Die Integration von Telemetrie-Systemen bietet Landwirten neue Möglichkeiten zur Überwachung und Analyse ihrer Maschinen. Daten wie Treibstoffverbrauch, Maschinennutzung und Arbeitsfortschritt werden in Echtzeit erfasst. Diese Informationen helfen, den Einsatz der Maschinen optimal zu planen und ineffiziente Prozesse zu identifizieren.
Quelle: ML
Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv
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