Die Ernährung der Weltbevölkerung in Krisenzeiten sichern:
Das ist eines der Themen, die in der Landwirtschaft gerade ganz oben stehen. So auch bei der diesjährigen Digital Farming Conference des bitkom, die inzwischen zu den wichtigsten Veranstaltungen in der digitalen Landwirtschaft zählt.
„Ein zentraler Baustein, um die Ernährung mit digitaler Technik zu sichern, ist der Trend weg von der einheitlichen Ausbringung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln über die gesamte Fläche eines Schlages, hin zu einer stärkeren Differenzierung abhängig vom jeweiligen Bedarf und von verschiedenen Standortfaktoren″, so Stefan Stahlmecke, Leiter des Europäischen Entwicklungszentrums von John Deere in Kaiserslautern in seiner Eröffnungsrede. Viele Landwirte arbeiten heute bereits teilflächenspezifisch, das heißt, sie fassen Zonen gleichen Bedarfs an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zusammen. In nicht allzu ferner Zukunft können die Maßnahmen sogar auf einzelne Pflanzen heruntergebrochen werden. Bei dieser See & Spray Technologie wird jede einzelne
Pflanze gezielt versorgt bzw. behandelt.
Möglich wird die präzisere Pflanzenbehandlung durch eine immer bessere Sensorik und effizientere Verarbeitung von Daten. So lässt sich der Ernährungszustand von Pflanzen heute mit Hilfe von Sensoren, Drohnen oder Satelliten ermitteln. Nährstoffgehalte von Gülle und Erntegut werden per Nahinfrarot Analyse online erfasst. Wetterdaten lassen sich automatisch ermitteln und fließen in die Planung und Durchführung von Maßnahmen ein. Bei der See & Spray Technologie erfassen High-Speed Kameras den Pflanzenbestand. Anhand der Daten und mit Hilfe von KI unterscheidet das System zwischen Unkraut und Kulturpflanze und bringt Herbizide nur gezielt auf die Unkräuter aus, wodurch die Aufwandmengen um bis zu 90 % reduziert werden können.
Die Ziele des digitalen Ackerbaus fasste Stefan Stahlmecke zusammen: „Die Weltbevölkerung wächst bis 2050 auf 10 Milliarden Menschen. Wenn wir alle ernähren wollen, zählt zukünftig jedes Saatkorn, jeder Tropfen und jedes Getreidekorn.″
Auf der Digital Farming Conference diskutieren Vordenker aus der Agrar-, Digital und Ernährungswirtschaft über die Pflanzen- und Tierproduktion von Morgen. Gleichzeitig ist die Konferenz ein Kompass für Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, wie Landwirte mit modernen Technologien zukünftig noch produktiver und nachhaltiger wirtschaften können.
Quelle: John Deere
Bildquelle: John Deere
Entdecke mehr von Moderner Landwirt
Subscribe to get the latest posts sent to your email.