Mit den Folgen der Ausrichtung des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) für die nächste Förderperiode von 2023 bis 2027 hat sich das Landvolk Niedersachsen intensiv befasst. In einer Stellungnahme an das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB) hat sich der Landesbauernverband auch zu den zu erwartenden Auswirkungen des ELER-Fonds geäußert.

„Bei der geplanten stärkeren Mittelaufstockung zur Förderung des Ökolandbaus sollten immer die Absatzmöglichkeiten am Markt im Blick behalten werden“, erklärt Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr.

Im Niedersächsischen Weg ist das Ziel festgeschrieben worden, bis 2025 die Zahl bzw. die Fläche im Ökolandbau von heute zu verdoppeln und bis 2030 zu verdreifachen. Aktuell sind etwa fünf Prozent der Fläche und fünf Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen auf Ökolandbau umgestellt bzw. befinden sich in der Umstellung. Das Landvolk Niedersachsen ist der Auffassung, dass die vorgesehene Größenordnung an Umstellung nur mit einem großen „Kraftakt“ zu erreichen ist und wenn, dann nur mit heftigen Auswirkungen auf die Märkte der erzeugten Ökoprodukte.

Zu berücksichtigen ist dabei, dass in einem großen Flächenland wie Niedersachsen hinter der definierten prozentualen Zielsetzung sehr viel mehr an Fläche steht als in einem kleinen Bundesland.

„Daher sollte sich das Land bereits frühzeitig in einem „Plan B“ für den Fall des erheblich geringeren Mittelabflusses als geplant Gedanken machen, in welche Bereiche die Mittel umgeschichtet werden können“, rät Löhr. „Das Landvolk Niedersachsen wird in diesem Fall gern mit konstruktiven Vorschlägen behilflich sein.“

Fällt die Umstellung deutlich geringer aus, zum Beispiel bei einer Steigerung von nur 0,5 statt einem Prozent jährlich beim Ökolandbau, dann wird viel Geld frei werden und in andere Programme umgeschichtet werden müssen, ist das Landvolk überzeugt. Bei der Bewertung der jetzigen Finanzmittel-Aufteilung müsste nicht zwingend die Zuweisung an den Ökolandbau hinterfragt werden. Vielmehr wäre es denkbar, frühzeitig auf Maßnahmen hinzuweisen, in die bei einem unzureichenden Mittelabfluss umgeschichtet werden kann. 

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Bildquelle: Landvolk Niedersachsen