Die Vereinten Nationen wollen in ihrem jüngsten Bericht Entwaldung stoppen, Aufforsten und nachhaltige Waldwirtschaft ausweiten. Das Bekenntnis zur Multifunktionalität der Wälder sei dabei von entscheidender Bedeutung.
In Ihrem aktuellen Bericht „World´s Forests Report 2022“ zeigt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) drei Pfade auf, um das Potenzial der Wälder weltweit besser freizusetzen: So soll die globale Entwaldung gestoppt, die Aufforstung degradierter Flächen gesichert sowie die nachhaltige Nutzung von Wäldern gesteigert werden.
Dabei fordert die FAO ausdrücklich dazu auf, Wälder gleichzeitig zu schützen und zu nutzen, um durch Multifunktionalität wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele ausgeglichen zu erreichen. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung ist dabei nicht nur für die traditionell holzbasierten Wirtschaftszweige und die hochinnovative Bioökonomie von großer Wichtigkeit, sondern auch im Kontext des Klimaschutzes. Ausdrücklich fordert die FAO den Aufbau grüner Wertschöpfungsketten, um die steigenden Nachfragen nach holzbasierten Materialien, etwa im Baubereich, künftig noch ausreichend und vor allem klimaneutral befriedigen zu können.
Nachhaltige Waldwirtschaft ist Zukunftssicherung
„Die herausragende Bedeutung der nachhaltigen Waldwirtschaft für die Zukunftssicherung unserer Gesellschaft wie auch unseres Planeten muss noch mehr in das Bewusstsein jedes Einzelnen treten“, sagt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Wälder können ihr Potenzial im Klimaschutz vor allem dann entfalten, wenn der Roh-, Bau- und Werkstoff Holz nachhaltig geerntet wird. Denn neben den Kohlenstoffspeichern Waldboden und Holzzuwachs, ist die Bindung von Kohlenstoff in Holzprodukten, etwa in Holzhäusern, Holzbrücken oder Holzmöbeln, von größter Bedeutung.
Gerade im Baubereich kann Holz fossile und damit klimaschädliche Rohstoffe wie Beton, Stahl, Glas oder Kunststoff ersetzen. Und Gebhardt ergänzt: „Holznutzung fördert einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Wald zum Vorteil des Waldbesitzenden wie auch der Gesellschaft. Nur was man wertschätzt, pflegt man auch“. Der allergrößte Teil der rund 180.000 Waldbesitzenden in Thüringen kümmert sich um seine Wälder, weil sie hieraus Wertschöpfung generieren können, etwa durch Holzverkauf oder eigene Holzverwendung. Gebhardt spricht sich dafür aus, durch gesellschaftliche Bewusstseinsbildung, beginnend mit Kindern und Jugendlichen, und breitem Gesellschaftsdialog, die Bedeutung nachhaltiger und verantwortungsvoller Waldnutzung als ein Lösungskonzept für die aktuellen globalen Krisen weiter zu verstärken.
Quelle: Thüringen Forst Zentrale
Bildquelle: ML-Archiv
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