Ein besorgter Mitarbeiter einer Molkerei alarmierte das Polizeirevier Rochlitz ( Sachsen) am vergangenen Donnerstag gegen 20.00 Uhr. Seit etwa zwei Tagen habe er den Bauern, bei welchem er regelmäßig die Milch abholt, nicht mehr gesehen.

Am Bauernhof angekommen, stellten die Beamten schnell fest, dass tatsächlich etwas nicht stimmen konnte. Die Türen des Vierseitenhofes waren offen, der Schlüssel steckte, im kontrollierten Außenbereich konnte niemand festgestellt werden und lautes Kuhgeschrei tönte aus einem angrenzenden Nebengebäude.

Die traurige Vermutung bestätigte sich kurze Zeit später.

Der alleinlebende Bauer wurde leblos in der Melkanlage aufgefunden, aus welcher die Schreie der Kühe zu hören waren.

Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Augenscheinlich war er schon länger tot.

Die Polizei verständigten die Angehörigen und kontaktierten das Veterinäramt sowie die Multi-Agrar-Genossenschaft zur Klärung des weiteren Verbleibs der insgesamt 20 Kälber, 40 Kühe und eines Bullen.

Während die Beamten den Fundort sicherten und schließlich die Kriminalpolizei die Polizeiarbeit am Verstorbenen übernahmen, trafen gegen 21.30 Uhr ein Tierarzt vom Veterinäramt, eine weitere Tierärztin, zwei Mitarbeiter der Multi-Agrar-Genossenschaft und die weitere Kollegen an der Melkanlage ein.

Da die Tiere bereits mehrere Tage unversorgt waren, beteiligten sich alle an der äußerst dringenden Fütterung der 20 Kälber. Die Milch zur Versorgung wurde von der Multi-Agrar-Genossenschaft bereitgestellt.

Alle Anwesenden schnappten sich einen Milcheimer und sahen zu, wie die Kälbchen ihre langersehnte Mahlzeit verschlangen. Zudem wurden mit schwerer Technik Strohballen aufbereitet und schlussendlich die ausgewachsenen Tiere gefüttert. So konnten die 61 Tiere im Zuge dieses tragischen Todesfalls unkompliziert versorgt werden.

Eine Abstimmung zwischen Veterinäramt und Genossenschaft erfolgte am nächsten Tag zum weiteren Vorgehen.

Quelle: Polizei Sachsen


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