Weltweit gehört Weizen als Grundnahrungsmittel zu den wichtigsten Getreidesorten, doch der Getreidepreis hierzulande fällt und fällt. Aktuell liegt er zwischen 160 und 170 Euro/Tonne – das bringt viele bäuerliche Betriebe unter wirtschaftlichen Druck. Denn bereits 2024 lag das Preisniveau deutlich unter den Vorjahren, nun hat es sich nochmals verschlechtert.
„Wenn ich zum derzeitigen Preis verkaufe, ist die Kalkulation schon defizitär.“, erklärt Alfons-Josef Wolff,Bundessprecher der FREIEN BAUERN, der unabhängigen Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe.
Ähnlich wie er warten viele Getreideanbauer daher mit der Vermarktung ihres Weizens, weil sie auf bessere Preise hoffen. Obwohl die Ernte in diesem Jahr bei den meisten Landwirten gut ausfiel, ist der Weizenanbau wirtschaftlich nicht rentabel.
Ein Hauptgrund: Die Ausgaben der Landwirte haben sich immens verteuert.
So ist beispielsweise der Düngemittelpreis seit 2020 um 50 bis 70 Prozent gestiegen. Ebenso verursachen Pflanzenschutz und Technik mehr Kosten als noch vor ein paar Jahren. Alfons-Josef Wolff sagt:
„Mit dem Bruchteil des Erlöses müssen wir die Vervielfachung der Kosten auffangen. Das ist tatsächlich nicht mehr zu leisten.“
Wolf fordert von der Regierung eine konsequente Anwendung des Landwirtschaftsgesetzes.
Dort heißt es in § 1, dass die Erträge in der Landwirtschaft analogen Berufen gleichzusetzen seien, um „der Bevölkerung die bestmögliche Versorgung mit Ernährungsgütern zu sichern“.
So der Wortlaut.
„Wenn wir das Landwirtschaftsgesetz ernst nehmen, muss es jetzt zur Anwendung kommen – nicht erst, wenn noch mehr Höfe aufgeben müssen“, so Alfons-Josef Wolff.
Quelle: Freie Bauern
Bildquelle: Moderner-Landwirt Archiv
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