Auf Einladung des Verbands der Bayerischen Waldbesitzer gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzer (AGDW) fand am 24.07.20225 ein forstpolitischer Waldspaziergang in Niederbayern statt. Im Zentrum standen dabei Waldförderung, die europäische Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) und die europäische Natur-Wiederherstellungsverordnung.
Anlässlich des Waldspaziergangs sagte der Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Alois Rainer:
„Staatsministerin Kaniber und mich eint die Sorge um unseren Wald. Trockenheit und Hitze setzen ihm zu. Darum ist es besonders wichtig, den Waldumbau ausreichend zu fördern und die Programme zu bündeln. Uns eint auch die Überzeugung: Unsere Waldbesitzenden, unsere Forstbetriebe und alle anderen, die mit dem wertvollen Rohstoff Holz wirtschaften, brauchen Raum für Unternehmertum, keine neuen bürokratischen Hürden. Wir stehen zu den Zielen der EUDR, das ist ganz klar. Aber wir sagen auch, die Verordnung darf nicht zum Hemmschuh werden. Hier muss mit Augenmaß vorgegangen werden – erst recht dort, wo das Entwaldungsrisiko gleich null ist. Wir haben daher ganz konkret über Vorschläge meines Hauses für eine ‚Null-Risiko-Variante‘ in der EUDR gesprochen. Ich bin hier sehr froh über die Unterstützung aus Bayern. Auch bei der Wiederherstellungsverordnung ist klar: Ja, wir müssen unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen – aber nicht durch Gängelung der Waldbesitzenden. Sie brauchen praxistaugliche Lösungen, und dafür werde ich mich auf europäischer Ebene einsetzen.“
Die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, Michaela Kaniber erklärte dazu in München:
„Ich danke dem Bundesminister, dass er sich für die Wälder und die Menschen, die sie tagtäglich pflegen, stark macht. Wir denken hier in die gleiche Richtung: Die EUDR und die Wiederherstellungs-Verordnung sind praxisfern und kontraproduktiv. Wir brauchen keine EUDR, die uns mit einer völlig sinnlosen Bürokratie überzieht. Das bringt global nichts, schadet jedoch Deutschlands Wäldern. Kommt die EUDR in ihrer jetzigen Form, müssen unsere 700.000 bayerischen Waldbesitzer für jedes verkaufte Holz erstmal viel Bürokratie überwinden – von Sorgfaltserklärungen, Referenznummern bis hin zu Geodaten. Dies erschwert besonders kleinen Waldbesitzern die Waldpflege und bremst den Waldumbau aus. Wir fordern deshalb eine ‚Null-Risiko-Kategorie‘ für Länder ohne illegale Entwaldung. Für die Wiederherstellungs-Verordnung gilt: Klimaschutz darf nicht gegen Artenschutz ausgespielt werden. Unsere Waldbesitzer brauchen Unterstützung und nicht immer neue bürokratische Hürden und Vorschriften. Denn ohne sie wird es weder Klima- noch Artenschutz geben: Nur das große Engagement der Waldbesitzer sichert dauerhaft stabile, vitale und artenreiche Zukunftswälder. Die Wiederherstellungs-Verordnung nimmt ihnen hier den Freiraum, den sie für den aktiven Waldumbau brauchen. Deshalb lehne ich die Verordnung in ihrer vorliegenden Form ab.“
Quelle: BMLEH
Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv
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