Österreich und Bayern sehen in der derzeitigen EU-Umweltpolitik eine Gefahr für den Erhalt zukunftsfähiger Wälder und einer lebenswerten Heimat. Mit der „Salzburger Erklärung“ appellieren der österreichische Forstwirtschaftsminister Nobert Totschnig und Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber an die EU, einen sofortigen Kurswechsel zu vollziehen:

„Wir fordern eine europäische Politik, die an den Erfordernissen der Wälder und an den Nöten der Menschen, die sie pflegen, ausgerichtet ist. Anstatt sie durch immer neue überzogene Vorgaben zu gängeln und damit im Glauben an die Europäische Idee zu erschüttern, muss Brüssel ihnen endlich Vertrauen entgegenbringen. Nur mit den Waldbesitzern und nicht gegen sie sichern wir klimastabile, zukunftsfähige Wälder im Interesse der gesamten Gesellschaft.“

Bundesminister Totschnig würdigte die Charta als einen wichtigen Schulterschluss zwischen Bayern und Österreich:

„Die wachsende Bürokratie aufgrund des Green Deals und die steigenden gesellschaftlichen Anforderungen sind nur einige Beispiele, die unsere Waldbäuerinnen und -bauern beschäftigen. Deshalb tragen wir Verantwortung für unsere Regionen, unseren Wald und künftige Generationen, denn nur durch die Selbstbestimmung über die Waldbewirtschaftung können wir dieser gerecht werden.“

Forstministerin Michaela Kaniber zufolge ist die Charta ein klares Zeichen gegen Bevormundung und Misstrauen seitens der EU:

„Wir erwarten, dass unsere Waldbesitzer in Brüssel mit am Tisch sitzen. Wir brauchen eine praxisnahe EU-Politik, die den Waldbesitzern dabei hilft, ihre Wälder an den Klimawandel anzupassen, anstatt immer wieder neue Bürokratiemonster zu erschaffen.“

Wald und Waldbewirtschaftung haben in Österreich wie in Bayern einen besonders hohen Stellenwert und eine lange Tradition. Mit über vier Millionen Hektar in Österreich und 2,6 Millionen Hektar in Bayern sind beide Länder ausgesprochen waldreich. Gerade im ländlichen Raum ist die Waldbewirtschaftung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie sichert allein in Österreich und Bayern entlang der Wertschöpfungskette Forst und Holz insgesamt 480.000 Arbeitsplätze bei einer Wertschöpfung von mehr als 44 Milliarden Euro jährlich. Seit Generationen leisten Waldbesitzerfamilien mit der Pflege ihrer Wälder einen unverzichtbaren Dienst für die gesamte Gesellschaft. Denn nur bewirtschaftete, stabile Wälder liefern nachhaltig den klimafreundlichen Rohstoff Holz, reinigen die Luft, filtern Trinkwasser, bewahren die Artenvielfalt und schützen vor Lawinen, Muren, Steinschlägen und Hochwasser.

Quelle: StMELF

Bildquelle: ML-Archiv


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