„Noch Jahre bis zum echten Wolfsmanagement – Schafhalter fordern sofortige Maßnahmen!“ Kundgebung am 11. Dezember 2024 um 18:30 Uhr vor dem Landtag in Hannover
Trotz groß angekündigter Anpassungen auf EU-Ebene bleibt die Situation der Weidetierhalter in Deutschland unverändert. Der Schutzstatus des Wolfes soll zwar theoretisch ab März 2025 flexibler gehandhabt werden können, doch bis dahin, und selbst danach, wird sich in der Praxis wenig ändern. Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung schlägt Alarm:
Es wird Jahre dauern, bis Deutschland ein echtes, wirksames Wolfsmanagement umsetzen kann.
„Es ist eine Farce: Während Länder wie Frankreich längst klare Maßnahmen ergriffen haben, um ein Gleichgewicht zwischen Weidetierhaltung und Wolfsbestand herzustellen, wird in Deutschland seit einem Jahrzehnt nur geredet. Die Zahl der Wölfe hat sich in zehn Jahren verzehnfacht, und wir Schafhalter bleiben mit unseren Sorgen und Schäden allein,“ kritisiert Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins.Die vom Europarat und der Europäischen Union angekündigten Änderungen im Schutzstatus des Wolfes werden frühestens in einigen Jahren auf die deutsche Gesetzgebung durchschlagen. Bis dahin bleibt der Wolf weiterhin streng geschützt, und Weidetierhalter sehen sich unverändert mit bürokratischen Hürden, mangelhafter Unterstützung und stetig wachsenden Risszahlen konfrontiert.
„Was nützt uns eine Anpassung der Gesetze auf dem Papier, wenn die praktische Umsetzung weiterhin scheitert? Wir brauchen nicht noch mehr Diskussionen, sondern sofortige Maßnahmen, wie sie andere Länder längst erfolgreich etabliert haben,“ so Schmücker weiter.Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung fordert: • Sofortige Einführung eines flexiblen und regional differenzierten Wolfsmanagements. • Unbürokratische Entnahme von Problemwölfen, um Schäden für Weidetierhalter zu minimieren. • Finanzielle Unterstützung, die über kosmetische Herdenschutzmaßnahmen hinausgeht. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, ruft der Förderverein zur Kundgebung am 11. Dezember 2024 um 18:30 Uhr vor dem Landtag in Hannover auf. Dort werden Weidetierhalter, Unterstützer und Interessierte gemeinsam für ein gerechteres Wolfsmanagement und die Sicherung der Weidetierhaltung in Deutschland demonstrieren.
„Die Weidetierhaltung ist ein unverzichtbarer Teil unserer Kulturlandschaft. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird sie bald der Vergangenheit angehören. Es ist höchste Zeit, dass die Politik aufhört, uns mit leeren Versprechungen zu vertrösten,“ mahnt Schmücker.Über den Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.: Gegründet im Jahr 2010, hat es sich der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. zum Ziel gesetzt, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären – ob nun im aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder Offenhaltung und Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Dazu wurde im Gründungsjahr ein Hirtenzug quer durch Deutschland durchgeführt. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Schafhalter durch Geld oder Sachzuwendungen. Der Verein, dem jeder Interessierte mit einer Lamm-Patenschaft helfen kann, hat seinen Sitz in Berlin. Quelle: Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. Bildquelle: Moderner Landwirt-Archiv
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