Anti-Wolf-Aktionstag: Europaweite Mahnfeuer der Weidetierhalter am 29.09.2023! Setzt Zeichen gegen die falsch gesteuerte Wolfspolitik
Wenn am Abend des 29. September Weidetierhalter zusammen mit Landbewohnern in ganz Europa Mahnfeuer gegen die Wölfe entzünden, dann wollen sie damit vor allem eins: die politischen Entscheidungsträger zum Umdenken bewegen. Denn die Wolfsschäden an ihren Herden nehmen dramatische Ausmaße an. Durch die Wiederansiedlung der Wölfe haben sich die Schäden an Weidetieren weiter erhöht. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wölfe hat für 2022 die Zahl von 4.366 vermissten, verletzten oder gerissenen Nutztieren nun offiziell bestätigt (Vorjahr: 3.374). Die Zahlen belegen ein weiteres Mal das Scheitern der bisherigen Wolfspolitik, die nur auf vermeintlichen passiven Herdenschutz setzt. Der Handlungsdruck beim Thema Wölfe wird weiter zunehmen und mit der nach wie vor ungebremsten Ausbreitung weiterhin steigen. Auch die Übergriffe sind von 975 im Vorjahr auf 1.136 gestiegen.
Die ungebremste Ausbreitung der Wölfe und die Untätigkeit der Politiker fordert weiterhin Opfer. Die Entscheidungsträger verfangen sich in Dialogrunden, Themenabenden, Podiumsdiskussionen und dem Schrei nach notwendigen zusätzlichen Daten. (Wohlwissend die Frage ignorierend, was die damit beauftragten Behörden eigentlich die ganzen Jahre getrieben haben? Für was eigentlich die dafür verschleuderten Gelder?) „Die Wolfs-Mahnfeuer haben Tradition – das fünfte Jahr in Folge finden sie als eine europäische Gemeinschaftsaktion statt“, erklärt Wendelin Schmücker, Erster Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung. „Das diese seit fünf Jahren andauernden Protesten einen Traditionscharakter angenommen haben, ist eher bedauerlich, denn das bedeutet leider auch, dass die Politiker die entstandenen Probleme und Belastungen, aber auch Sorgen und Ängste betroffener Bürger über einen langen Zeitraum bereits ignoriert haben Schulterzuckend wird immer wieder auf Brüssel verwiesen, um nicht tätig zu werden. Längst hat Brüssel den Ländern über die Ausnahmentatbestände einen Handlungsspielraum zugewiesen. Zu oft wurden die Weidetierhalter mit Versprechungen hingehalten, ja still gestellt.
Viele Weidetierhalter haben bereits aufgegeben, weil sämtliche passiven Herdenschutzmassnahmen versagen. Die ständig steigenden Anforderungen an die Tierhalter sind nicht mehr zu stemmen. Das ist die Realität, die verschwiegen wird. Die Bevölkerung wird zudem mit einseitigen Headlines fehlinformiert.
„Die Strategie einer Koexistenz der Weidewirtschaft mit dem Raubtier ist krachend gescheitert und grundlegend zu ändern“, erläutert Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung e.V. „Eines der Hauptprobleme: Wo Schafherden üblicherweise weiden, auf Deichen, in Mittelgebirgen und auf Almen, lassen sie sich nicht schützen und fallen Wolfsrudeln zur Beute.“ Wo Schutzhunde und Elektrozäune hingegen zum Einsatz kommen, gibt es ebenfalls keinen zuverlässigen Schutz. Als Maßnahme hat dies jedoch negative Auswirkungen auf Wanderwege und das Wildwegenetz und somit auf Erholungs- und Sportaktivitäten in der Natur.
Zukunft der Weidetierhaltung sichern
In Kulturlandschaften mit Weidetierhaltung müsse eine konsequente Bestandsregulierung greifen. Der Schäferverein fordert zudem volle Transparenz über die Wolfsbestände in Deutschland und den Nachbarländern und eine Anerkennung der Tatsache, dass von einem länderübergreifenden Austausch der Wolfspopulation auszugehen sei. Es sie nicht hinnehmbar, dass der Naturschutz mit Hilfe von „Kleinstaaterei“ die Population der Wölfe in Deutschland kleinrechnet, um EU-rechtlich mögliche Eingriffe zur Regulierung möglichst lange hinauszuzögern.
Die Forderungen – und alles zum Europa-Aktionstag
Da Wölfe sich nicht nur in Deutschland ausbreiten, werden sie zu einer ernsten Bedrohung für den Fortbestand der artgerechten Weidetierhaltung in ganz Europa. Die Tierhalter fordern von der Politik, der verhängnisvollen Entwicklung Einhalt zu gebieten und die nichtregulierte, experimentelle Raubtieransiedlung in einer hochentwickelten Kulturlandschaft zu beenden: „Der Wolf mag seine Existenzberechtigung in definierten Naturschutzräumen suchen und finden. Landstriche mit traditioneller Weidetierhaltung zählen nicht hierzu“, so Schmücker.
An ihrem Aktionstag wollen die Weidetierhalter mit möglichst vielen Bürgern und gern auch Politikern ins Gespräch kommen. Sie entzünden die Mahnfeuer überall zur selben Zeit, und zwar am Freitag, den 29. September, um 19:30 Uhr. Eine Karte aller Mahnfeuerstellen in Europa finden Sie hier: https://www.wir-lieben-schafe.com/mahnfeuer-und-solidarfeuer-in-europa-2023/
Quelle: Deutschen Schafhaltung e.V.
Bildquelle: Ml-Archiv
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