Die FREIEN BAUERN Brandenburg stellen sich hinter die Entscheidung der neuen Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt, die Natur-Wiederherstellungsverordnung der Europäischen Union in ihrem Bundesland vorerst nicht umzusetzen.

„Diese Verordnung ist ein theoretisches Konstrukt ohne jeden fachlichen Hintergrund“, sagte FREIE-BAUERN-Geschäftsführer Reinhard Jung:

„Mit dem Hinweis auf fehlende rechtliche Vorgaben hat die Ministerin den Finger in die Wunde gelegt und deutlich gemacht, dass ideologiegetriebene Willkür keine Grundlage für verantwortungsvolles Staatshandeln sein kann.“

Bereits die Vorstellung, Natur müsse wiederhergestellt werden, offenbare ein Unverständnis der Brüsseler Bürokraten für ökologische Zusammenhänge, kritisiert der 59jährige Bio-Rindermäster aus Lennewitz in der Prignitz:

„Natur ist die gesamte belebte Umwelt und damit auch die von uns Landwirten immer wieder neu gestaltete Kulturlandschaft, hier gibt es keinen definierbaren Ursprungs- oder Endzustand.“

Formuliert werden könnten daher stets nur Ziele, wie wir diese schöne und wertvolle Landschaft gemeinsam weiterentwickeln wollen, so Jung:

„Dabei darf allerdings die regionale Versorgung mit Lebensmitteln nicht gefährdet werden.“

Aus Sicht der FREIEN BAUERN Brandenburg besteht durchaus noch ökologisches Verbesserungspotenzial, insbesondere im Hinblick auf den Biotopverbund.

„Wir haben bereits für die Agrarumweltmaßnahmen 2021 ein großes freiwilliges Programm zur Anlage von Hecken, Baumreihen und offenen Gewässerläufen vorgeschlagen, leider ohne Resonanz“, erinnert Jung.

Statt dessen hätte die damalige Landesregierung die Verunkrautung und Vernässung landwirtschaftlicher Flächen gefördert. Aus dem guten Gedanken, Rückzugsgebiete für seltene Pflanzen und Tiere zu schaffen, sei ein totaler Vormachtsanspruch grüner Ideologen über den ländlichen Raum geworden. Jung:

„Naturschutz funktioniert nur zusammen mit den Landwirten, die ihr Eigentum seit Generationen nachhaltig bewirtschaften.“

Zusätzliche Gehölzstreifen würden den Erosionsschutz auf dem Acker verbessern, eine moderate Anhebung der Wasserstände in den Mooren würde die Grünlanderträge steigern, argumentiert der Landwirt und sieht jenseits starrer Verordnungen viele Ansatzpunkte für konstruktive Zusammenarbeit mit dem Naturschutz.

Quelle: Freie Bauern

Bildquelle: Freie Bauern


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