Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben vor den anstehenden Entscheidungen von Bundestag und Bundesrat zum so genannten Insektenschutzprogramm der Bundesregierung angekündigt, die geplanten Bewirtschaftungsauflagen nicht akzeptieren zu wollen.

„Wenn die Bundesregierung meint, sie könne ihre fachlich falschen Regeln mit Geld rechtfertigen, hat sie nichts verstanden“, sagte Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN mit Blick auf die von CDU/CSU und SPD ausgehandelten 65 Millionen Euro an Ausgleichszahlungen für betroffene Betriebe:

„Seit anderthalb Jahren protestieren wir dagegen, dass unsere heimischen Bauernhöfe sinnlos runtergeregelt und damit zusätzliche Agrarimporte aus Übersee ermöglicht werden.“ Die neue bäuerliche Protestbewegung streite aus Überzeugung für einen gleichberechtigten Platz der Landwirtschaft in der Gesellschaft und lasse sich nicht einfach kaufen wie ein Lobbyverband, so der 60jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt:

„Frau Klöckner wird es vielleicht nicht mehr lernen, aber spätestens ihr Nachfolger wird sich daran gewöhnen müssen, dass Bauern in Deutschland wieder unabhängig und selbstbewusst ihre Interessen vertreten.“

Durch die Naturschutzgesetznovelle würden auf artenreichem Grünland und Streuobstwiesen besonders naturnah wirtschaftende Betriebe faktisch enteignet, die Neufassung der Pflanzenschutzanwendungsverordnung würde ohne nachgewiesenen Nutzen für Insekten die Bewirtschaftung an Gewässerrändern und im Umkreis von Biotopen extrem einschränken, fassen die FREIEN BAUERN ihre Kritik zusammen. Sollten Bundestag und Bundesrat den Regelwerken zustimmen, entscheiden sie damit gegen die regionale Erzeugung von Lebensmitteln und für brennende Regenwälder, argumentiert Wolff:

„Auch wir können etwas für Insektenschutz tun, etwa durch Neuanlage von Hecken und Baumreihen, aber primitive Flächenstillegung bringt definitiv nichts. Und wenn der Rest der Gesellschaft munter weitermacht mit immer mehr Beton, Autos, Strahlung und Beleuchtung, werden sich die Probleme der Insekten noch deutlich verschärfen.“

Quelle: Freie Bauern

Bildquelle: Freie Bauern


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