Erst war es eine Zahl, dann eine Idee, und schließlich ein Projekt: Eine – 500.000 – halbe Million CLAAS Mähdrescher.​​​ Doch wie feiert man ein solches Stückzahlenjubiläum gebührend?

Ein Blick ins Firmenarchiv zeigt, wie man vor Jahrzehnten an derartige Projekte heranging. Bis zum 300.000sten CLAAS Mähdrescher handelte es sich i.d.R. um ganz „normale“ Messe- oder Kundenmaschinen. Ab 2003 und dem 400.000sten CLAAS Mähdrescher kamen – nach dem Vorbild JAGUAR – Sonderlackierungen ins Spiel, und gehören bis heute wie selbstverständlich zu CLAAS Jubiläen dazu. Dabei kamen die Sondermaschinen zu Mähdrescher-Jubiläen in der Vergangenheit stets exklusiv aus Harsewinkel. Immerhin hat das Stammwerk seit jeher den größten Anteil am globalen Maschinenbestand – was auch bis heute mit mehr als 485.000 gebauten Mähdreschern so ist.

Dennoch: Seit 2003 hat sich die Welt verändert. Sie wurde kleiner, vernetzter. Und auch das CLAAS Produktionsnetzwerk ist gewachsen – ebenso wie die Produktionszahlen in den internationalen Werken Omaha (Nebraska, USA), Gaomi (China) sowie Törökszentmiklós (Ungarn), wo CLAAS Schneidwerke und Maispflücker gebaut werden.

Ein Erfolg für das internationale CLAAS Produktionsnetzwerk

Um dieser Veränderung Rechnung zu tragen, stand der Beschluss schnell fest: Es soll nicht nur eine Jubiläumsmaschine geben, sondern mehrere. Mindestens jeweils ein LEXION, TRION, EVION und DOMINATOR mit unterschiedlichen Schneidwerkstypen sollte es werden – und am Ende sogar ein paar mehr. Denn auch Länder, in denen sich keine CLAAS Produktionsstandorte befinden, sollten und wollten am Jubiläum teilhaben können.

So rollen die auffälligen Maschinen in der kommenden Ernte nicht nur über deutsche Felder, sondern fahren auch auf nordamerikanischen sowie chinesischen Messen auf und beweisen ihr Können bei Landwirten in Australien, Frankreich, UK, Dänemark, Polen und Rumänien.

Vom Entwurf zur fertigen Maschine: Bereichsübergreifende Zusammenarbeit und externe Unterstützung

Doch bevor es so weit war, musste zunächst ein Designentwurf her. Über die Optik sollten die Jubiläumsmaschinen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen. Die wichtigsten Epochen in der CLAAS Mähdreschergeschichte waren Silber und Saatengrün – und schon CLAAS Mähdrescher Nr. 400.000, ein LEXION 480, verwies mit seinem silbernen Farbkleid auf die wichtige Epoche von 1946 bis 1961, in der CLAAS europäischer Marktführer wurde und unvergessene Meilensteine wie den SUPER und den SF entwickelte. Die Farbauswahl fiel also auf Silber und Saatengrün – für exklusive Brillanz im Sonnenlicht jedoch als Metallic-Lacke.

Für das Finish wurden von CLAAS Industrial Design großflächige Aufkleber mit sich überlagernden CLAAS und 500000 Schriftzügen entworfen. Der CLAAS Schriftzug ist teiltransparent ausgestaltet, indem hunderte der bekannten CLAAS Knoterhaken als Pattern ausgestanzt sind – das erste CLAAS Patent von 1921 und für lange Zeit prägendes Symbol des CLAAS Firmenlogos.

Als Lieferant für den Sonderlack stellte sich Mankiewicz Gebr. & Co. zur Verfügung. Das Hamburger Unternehmen produziert bereits die Standard-Lacke für CLAAS und kann daher auf viel Erfahrung im Mischen der richtigen Farbtöne zurückgreifen. Als herausfordernd stellte sich die Lackierung selbst dar: Da aufgrund vieler nichtleitender Materialien wie Kunststoff oder Alucobond nicht im bei CLAAS gängigen Pulververfahren lackiert werden konnte, mussten die Komponenten und Teile extern im Nasslackierverfahren veredelt werden.

Pro Maschine kamen so bis zu 60 Teile zusammen, die vor der Vor-, Grund- und Endmontage aus der Produktion ausgesteuert, zum Lackierer transportiert, veredelt und wieder zurück in die Vormontage eingesteuert werden mussten. Denn LEXION und TRION waren selbst für LKW Lackierkabinen zu groß, um sie in montiertem Zustand lackieren zu können. Lediglich der EVION konnte in einer Lackierkabine für LKW und Busse lackiert werden, was vorab jedoch auch die Demontage hinderlicher Anbauteile erforderte.

Damit die einschichtig lackierten Teile unbeschadet wieder zur Montage zurückkommen konnten, mussten in den Bereichen Produktion und Logistik teils spezielle Gestelle angefertigt werden. Bei der Montage wurde mit besonderer Achtsamkeit agiert, um die wertvollen Teile nicht zu beschädigen. Und so konnte am 30. Mai 2024 die erste Jubiläumsmaschine die Werkshallen verlassen. Nun musste der Lack noch für einige Tage ausdünsten, bevor die großflächigen, maßangefertigten Aufkleber aufgebracht werden konnten. Eine Arbeit für Profis, denn Größe und Position der Aufkleber waren exakt berechnet. Und natürlich sollten die Aufkleber blasenfrei auf die Verkleidungen aufgetragen werden.

Das Logo: More than a Machine

Alle CLAAS Mähdrescher für das Produktjahr 2025 erhalten an der Kabinentür einen „More than a machine“ Sticker, die Sales Edition wird an größeren „More than a machine“ Stickern an den Seitenklappen erkennbar sein. Das Logo umfasst vier wichtige Epochen der CLAAS Mähdrescherentwicklung: Den Mäh-Dresch-Binder als ersten CLAAS Mähdrescher und ersten europäischen Mähdrescher sowie Stellvertreter der Ära gezogener Mähdrescher bei CLAAS, den SF als ersten CLAAS Selbstfahrer, den DOMINATOR als bisher wichtigsten Stückzahlenbringer und den LEXION als 1995 erstmals vorgestellten „Gamechanger“ und Stellvertreter der heutigen, modernen CLAAS Mähdrescherfamilie.

Jubiläumsmaschinen und Sales Edition stellen sicher, dass 500.000 CLAAS Mähdrescher auf Jahrzehnte auf den Feldern dieser Welt sichtbar bleiben. Die meisten davon mindestens bis zum Rollout des 600.000sten CLAAS Mähdreschers. Und möglicherweise noch viel, viel länger.

Quelle: CLAAS

Bildquelle: CLAAS


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