In den letzten Jahren gab es schon sehr viele Aufrufe zur Messstellenmeldung, mit anschließend viel Fleiß und noch mehr Frust aller Beteiligten in Politik, Wasserwirtschaft und Landwirtschaft. Auch die Saltendorfer Landwirte Peßler und Förtsch beteiligten sich am Messstellenaufruf und meldeten ihre ehemalige Trinkwasserquelle im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg wurde die Messstelle dann auf „Herz und Nieren“ geprüft und wird zukünftig ganz offizielle Messstelle der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Frustrierend für alle dabei: Das Wasserrahmenrichtlinien-Messnetz ist nicht für die „Erfolgs-Überwachung“ der landwirtschaftlichen Maßnahmen hinsichtlich Nitratrichtlinie konzipiert. Allen Beteiligten wäre deshalb eine andere Herangehensweise des Bundes in der Sache lieber. Dennfür den Ausbau des sogenannten Nitratmessnetzes ist Bayern gar nicht zuständig, dies müsste der Bund machen.
Mit dem spärlichen deutschen Nitratmessnetz kann man keine plausiblen Rotgebiete ausweisen. Das ist auch dem Bund schon immer bekannt. Deshalb müssen die Bundesländer weitere Messstellen für die Rotgebietsausweisung ins sogenannte Ausweisungsmessnetz aufnehmen, z.B. die Messstellen Wasserrahmenrichtlinie.
Mehr als 30 Jahre deutsches Totalversagen bei der europäischen Nitratrichtlinie?
Bereits 1991 wurde auf europäischer Ebene die Nitratrichtline rechtsverbindlich erlassen. Ziel sind Maßnahmen der Landwirtschaft zur Verbesserung der Gewässerqualität. Um den Erfolg oder Misserfolg belegen zu können mussten alle Mitgliedsstaaten Überwachungsmessnetze aufbauen und die Daten nach Brüssel melden.
Obwohl es sehr viele Messstellen gab und gibt, entschloss sich Deutschland in den 1990ern hierfür nur Nitratwerte des sogenannten Belastungs- bzw. Nitratmessnetzes zu melden. Zunächst waren dies für ganz Bayern 37 Messstellen. Vor ca. 10 Jahren wurden diese auf bayernweit 134 Messstellen erhöht.
Um drohende Strafzahlungen an die EU zu vermeiden verschärfte Deutschland unter anderem 2017, 2020 und 2022 das Düngerecht. Bayern weist seitdem gefühlt alle 2 Jahre sogenannte Rote Gebiete neu aus. Das nächste Mal Ende 2025. In Saltendorf dann dank der neuen Messstelle zukünftig als Grünes Gebiet, so hoffen die örtlichenLandwirte Förtsch und Peßler.
Quelle: Thomas Pfeiffer Schriftführer der IG
Bildquelle: Roy Eissing
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Gibt es da ein Kataster, fwie sich die Messungen in den letzten Jahren entwickelthaben, Danke für den Einsatz, Thies Kruse