Kanzler Friedrich Merz erklärte am 6. November in Berlin, die Zeit offener Märkte und fairen Handels sei vorbei – Europa müsse seine Märkte schützen. Während für die Stahlindustrie ein Schutzschirm diskutiert wird, sehen die FREIEN BAUERN die Landwirtschaft benachteiligt:

Hohe Energie- und Abgabenlast hier, gleichzeitig drohende Billigimporte durch das Mercosur-Abkommen.


Kernargumente der FREIEN BAUERN

  • Schutz ja – aber für alle: Wenn die Industrie Schutz erhält, müsse Landwirtschaft gleichbehandelt werden.
  • Kostenklemme auf dem Hof: Hohe Energiepreise und Abgaben belasten Betriebe – während importierte Ware oft unter niedrigeren Umwelt- und Produktionsstandards entsteht.
  • Mercosur als Risiko: Erleichterte Einfuhren agrarischer Erzeugnisse aus Südamerika könnten heimische Märkte unter Druck setzen.
  • Ernährungssicherheit = Gesundheitsschutz: Eine widerstandsfähige, regionale Landwirtschaft ist Daseinsvorsorge.

„Es kann nicht sein, dass Stahl ‘made in Germany’ politisch geschützt wird, während für Agrar-Billigimporte die Grenzen fallen. Landwirtschaft verdient denselben Schutz – denn Ernährungssicherheit ist Gesundheitsschutz.“
FREIE BAUERN – Interessenvertretung bäuerlicher Familienbetriebe


Einordnung

  • Parallelen der Krisen: Wie der Stahlsektor leiden auch Landwirte unter gestiegenen Inputkosten und Wettbewerb durch Importe.
  • Politische Asymmetrie: Für Stahl wird ein Schutzschirm erörtert; in der Agrarpolitik drohen gleichzeitig Marktöffnungen ohne gleichwertige Gegenleistungen bei Standards.
  • Folge: Wettbewerbsverzerrung zulasten regionaler Betriebe und Versorgungsresilienz.

Forderungen der FREIEN BAUERN

  1. Gleichbehandlung von Landwirtschaft mit Industrie und Handel.
  2. Standards sichern: Kein Marktzugang ohne gleichwertige Umwelt-, Sozial- und Produktionsauflagen(„Level Playing Field“).
  3. Import-Kontrollen & Ursprungskennzeichnung stärken (Transparenz für Verbraucher).
  4. Kostenentlastung bei Energie/Abgaben für landwirtschaftliche Betriebe.
  5. Strategische Ernährungssicherheit als politisches Ziel verankern.

Was steht beim Mercosur-Deal im Raum?

  • Zoll- und Markterleichterungen für zahlreiche Agrarprodukte.
  • Risiko: Verdrängung regionaler Erzeugnisse, wenn Produktionsstandards nicht vergleichbar sind.
  • Position FREIE BAUERN: Handelsabkommen nur mit verbindlichen Level-Playing-Field-Klauseln.

Politik, Wirtschaft, Verbraucherschaft sind gefragt: Gleiche Spielregeln im Handel, faire Kostenstruktur auf den Höfen und klare Kennzeichnung im Regal – für eine robuste heimische Landwirtschaft.

Quelle: Freie Bauern

Bildquelle: Moderner-Landwirt Archiv


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