Der Anbau von Nutzhanf bietet große Potenziale für die Erzeugung nachhaltiger Rohstoffe, die verarbeitende Industrie und die Landwirtschaft in Brandenburg. Das Agrarumweltministerium fördert bereits das Projekt „Kompetenznetzwerk Nutzhanf“ mit 50.000 Euro aus der ELER-Förderrichtlinie und sieht die Nutzhanfproduktion als zusätzliche Chance für vielfältige Fruchtfolgen und Einkommensdiversifizierung in der Brandenburger Landwirtschaft.
Agrarminister Axel Vogel begrüßt den Landtagsbeschluss, nach dem hanfbasierte Wertschöpfungsketten verstärkt ausgebaut werden sollen. Der Antrag der Koalitionsfraktionen „Die wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale des Nutzhanfanbaus in Brandenburg ausschöpfen“ fordert die Landesregierung unter anderem dazu auf, die Nutzhanfproduktion und entsprechende Wertschöpfungsketten länderübergreifend voranzubringen, Förderprogramme für die Technologien zur Ernte und Verarbeitung von Nutzhanf zu prüfen und bürokratische Hürden im Bereich des Nutzhanfanbaus zu reduzieren.
Video – Hanf Ernte in Oberbayern mit einem CLAAS LEXION 520 Mähdrescher
Axel Vogel:
„Die alte Kulturpflanze Hanf lebt seit den Neunzigerjahren wieder auf und weist neben ökonomischen Potenzialen auch ökologische Vorteile auf. Die Hanfpflanze nutzt Wasser etwa sechsmal effizienter als Baumwolle und ist daher in Zeiten zunehmender Trockenheit von besonderem Interesse für die Brandenburger Landwirtschaft. Nutzhanf eignet sich für den Anbau unter Brandenburger Bedingungen, besitzt einen guten Vorfruchtwert und lässt sich in alle Fruchtfolgen integrieren. Darüber hinaus kommen stabile Bestände ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel aus.“
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz fördert das „Kompetenznetzwerk Nutzhanf“, dessen Träger der Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land ist, mit 50.000 Euro über die Richtlinie zur Förderung der konzeptionellen Zusammenarbeit für eine markt- und standortangepasste Landbewirtschaftung. Das Projekt läuft bis Ende 2021 und konzentriert sich auf die Begleitung des Nutzhanfanbaus, die Vermarktung des Rohstoffs sowie die Wissensvermittlung.
Minister Axel Vogel dazu:
„Es freut mich sehr, dass im Kompetenznetzwerk Nutzhanf Landwirtinnen und Landwirte an einen Tisch mit Verarbeitungs- und Vermarktungsbetrieben gebracht werden. Noch stellt die Verarbeitung von Hanferzeugnissen eine Nische dar, doch mit der Hanffaser Uckermark eG gibt es bereits einen Pionier für die Herstellung von technischen Fasern und nachhaltigen Baustoffen aus regional erzeugtem Nutzhanf.“
Neben Dämmstoffen, Fasern, Kosmetik, Werkstoffen für den Fahrzeugbau, Einstreu- sowie Torfersatzprodukten wird Nutzhanf für die Produktion von Speiseölen verwendet.
Eine Besonderheit des Nutzhanfs stellt dar, dass alle Bestandteile der Pflanze (Stängel, Blätter, Samen) weiterverarbeitet werden können.
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