Nach einem herausfordernden Jahr 2025 blickt die Landwirtschaft vorsichtig auf 2026. Die aktuellen Geschäftszahlen von John Deere zeigen deutlich: Der Markt bleibt unter Druck – eröffnet aber auch neue Chancen für clevere Investitionen.
Der weltweite Nettogewinn des Konzerns lag 2025 bei rund 5,0 Milliarden US-Dollar, 2026 werden 4,0 bis 4,75 Milliarden US-Dollar erwartet. Das entspricht einer Stabilisierung auf niedrigerem Niveau – ein klassischer Zyklustiefpunkt.
Betriebswirtschaftliche Ursachen des Ergebnisrückgangs
Der Ergebnisrückgang ist nicht primär auf sinkende Stückzahlen zurückzuführen, sondern auf eine Kombination mehrerer struktureller Belastungsfaktoren:
- Deutlich gestiegene Produktionskosten
- Zölle auf Vormaterialien und Endprodukte
- Hohe Logistik- und Energiekosten
- Sondereffekte in mehreren Segmenten
- Rückläufige Investitionsbereitschaft im Großkundensektor
Diese Faktoren haben die Margen in nahezu allen Sparten belastet, insbesondere im hochpreisigen Großmaschinensegment.

Großmaschinen verlieren an Dynamik
Besonders bei großen Traktoren und Erntemaschinen ist die Nachfrage rückläufig. Für Nordamerika rechnet der Markt 2026 sogar mit einem Rückgang von bis zu 20 %. Gründe dafür sind:
- Hohe Investitionskosten
- Gestiegene Zinsen
- Unsicherheiten durch Zölle und Marktpreise
- Volatile Erlössituation auf den Betrieben
➡️ Viele Landwirte setzen daher verstärkt auf Instandhaltung statt Neuanschaffung.

Kompakte Technik gewinnt an Bedeutung
Ganz anders entwickelt sich der Markt für kompakte Landmaschinen sowie Rasen- und Grundstückspflege. Hier wird für 2026 ein Wachstum von bis zu 10 % erwartet. Gefragt sind:
- Kleine bis mittelgroße Traktoren
- Hoflader
- Multifunktionale Maschinen
- Technik für Nebenerwerb, Kommunen und Direktvermarkter
✅ Flexibilität und Wirtschaftlichkeit schlagen reine Motorleistung.

Bau- und Forsttechnik als Stabilitätsanker
Auch die Bau- und Forstmaschinen entwickeln sich positiv. Der Einsatz in:
- Wegebau
- Forstwirtschaft
- Landschaftspflege
- Lohnunternehmen
sorgt für stabile Nachfrage. Maschinen mit Mehrfachnutzen werden daher immer attraktiver.
Was bedeutet das für Landwirte 2026?
Der moderne Landwirt steht vor klaren Entscheidungen:
- ✅ Investitionen gezielt planen
- ✅ Maschinen länger nutzen
- ✅ Hohe Fixkosten vermeiden
- ✅ Auf effiziente Allround-Technik setzen
- ✅ Werkstatt, Service und Ersatzteilverfügbarkeit stärker gewichten
Fazit: Sicherheit schlägt Wachstum
Das Jahr 2026 wird für die Landwirtschaft kein Jahr des Maschinenbooms, sondern ein Jahr der betriebswirtschaftlichen Optimierung. Betriebe, die:
- Investitionen präzise kalkulieren,
- Maschinen über längere Nutzungsdauer wirtschaftlich betreiben,
- auf flexible Technik setzen,
- Service- und Finanzierungskonzepte aktiv nutzen,
werden gestärkt aus dieser Marktphase hervorgehen.
Die Zukunft der Landtechnik liegt nicht in immer größeren Maschinen, sondern in intelligenten, wirtschaftlich effizienten Systemlösungen.
Quelle: John Deere
Bildquelle: John Deere / Moderner-Landwirt Archiv
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