Bayer-Chef Werner Baumann hat Gerüchte dementiert, die Geschäfte des früheren US-Agrarkonzerns Monsanto könnten wieder aus dem Bayer-Konzern herausgelöst und die Übernahme rückabgewickelt werden. Auf die Frage, ob solche Forderungen von Analysten und aktivistischen Investoren eine Option seien, antwortete Baumann:
„Natürlich nicht.“. Bayer sei ein integrierter Argrar- und Chemiekonzern, „kein Unternehmen kann einen so großen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft leisten“, sagte Baumann in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin CAPITAL (Ausgabe 08/2021, EVT 15. Juli 2021).
Seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 für rund 63 Mrd. US-Dollar, steht Bayer unter gewaltigem Druck: In den USA haben zehntausende Krebspatienten Klagen gegen Bayer einge-reicht, weil sie Monsantos glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup für ihre Erkrankungen verantwortlich machen. Mehrere Gerichtsverfahren hat Bayer seither verloren und sich mit einem Großteil der Kläger inzwischen verglichen – der Rechtsstreit hat Bayer bereits mehr als 10 Mrd. Dollar gekostet. Ein weiterer Vergleich für künftige Fälle hängt derzeit noch in der Luft.
Über die Frage, ob Glyphosat tatsächlich für Krebserkrankungen verantwortlich ist, tobt ein weltweiter Streit unter Wissenschaftlern. Kein Wirkstoff sei so intensiv untersucht worden wie Glyphosat, sagte Baumann und beharrte auf einer Wiederzulassung des Herbizids in Europa:
„Das Mittel ist für die globale Landwirtschaft systemrelevant“, sagte Baumann.
Behörden in vier europäischen Ländern hätten „gerade einmal mehr und ohne jeden Zweifel bestätigt: Glyphosat ist sicher.“ Er gehe davon aus, „dass die Politik sich bei der Wiederzulassung in Europa genauso an der Wissenschaft orientieren wird und die Regulierungsbehörden ihre Arbeit machen lässt, wie sie es in den vergangenen Monaten bei Corona getan hat.“
Quelle: Bastian Hosan Red. CAPITAL / Presseportal
Bildquelle: Bayer AG
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