Anlässlich des „Tag des Waldes“ am 21.03. trafen sich einige Vorstandsmitglieder der ARGE Jagd des BBV Kreisverbandes Erding auf dem Hof von Vize-Kreisobmann Michael Hamburger, um die aktuelle Situation auf dem Holzmarkt zu besprechen.

Auf dem Bild zu sehen ist klassisches Schwachholz, das bei der Durchforstung eines etwa 30jährigen Bestandes anfällt. ARGE Vorstandmitglied Eduard Hamburger pflanzte einen Großteil des Bestand nach dem schweren Orkan Wiebke, der in der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 1990 über den Landkreis brauste und große Schäden in den heimischen Wäldern verursachte.

Das Holz aus dieser Durchforstung eignet sich kaum zur Verwendung als Bauholz, ist aber als Brennstoff bestens geeignet. Ein Festmeter Stammholz ergibt 1,4 Ster Brennholz oder 2,7 Kubikmeter Hackschnitzel.

Besonders in der aktuellen Krisenzeit, wo Rohstoffe wie Öl und Gas preislich kaum mehr erschwinglich sind, ist der Heizstoff Holz wieder modern. Ist der Heizölpreis in kurzer Zeit um etwa 100 Prozent gestiegen, so fiel der Preisanstieg beim Brennholz mit ca. 20 Prozent eher moderat aus.

Mit unserem heimischen Heizstoff können eine Menge Liter an Heizöl eingespart werden – sh.

HolzartHeizwert (kWh / Kilo)Heizäquivalent (1 Liter Heizöl)
Buche4,02,5 kg
Eiche4,22,4 kg
Fichte4,52,2 kg
Holzpellets5,02,0 kg


Anhand dieser Zahlen lässt sich sehr leicht errechnen, dass 1 Ster (= 1 Raummeter / 1 x 1 x 1 Meter) Buchenholz beispielsweise 200 Liter Heizöl ersetzen kann. Um eine 100 Quadratmeter Wohnung mit Wärme zu versorgen, sind ca. 1.500 Liter Heizöl jährlich erforderlich. Vize-Kreisobmann Hamburger ist sich sicher: „Mit unserem heimischen Wald können wir einen wichtigen Beitrag zur Unabhängigkeit von Öl- und Gasimporten leisten.“

Für Johannes Oberndorfer ist die regelmäßige Durchforstung das zentrale Thema, um einen klimatoleranten Wald heranwachsen zu lassen. Fichtenholz mit Borkenkäferbefall muss schnell aus dem Forst entfernt werden, um der Ausbreitung des Schädlings vorzubeugen. Ein Waldbauer ist laufend bestrebt, im Zuge des Waldumbaus den Zukunftsbestand klimastabil zu gestalten. Im Landkreis Erding sind neben der dominierenden Fichte die heimischen Baumarten Tanne, Buche, Eiche und auch die neuere Baumart Douglasie sehr zu empfehlen.

„Ein Waldumbau kann aber nur mit einem angepassten Rehwildbestand funktionieren“, so der ARGE Vorsitzende Fritz Gruber. Er wies auf die große Anzahl der Rehe hin, die durch vorbildliche Kitzrettung im Landkreis gerettet werden konnten. Dies konnte mittels Drohnensuche mit Wärmebildkamera in den Wiesen erreicht werden.

Die Verbisssituation im Wald ist sehr hoch. Besonders die schmackhaften Tannentriebe werden vom Rehwild sehr gerne abgefressen und die Rinde der Laubbäume durch die Geweihe der Rehböcke geschädigt. Vorsitzender Gruber ruft die Jagdgenossen dazu auf, zeitnah die Corona bedingt leider verschobenen Jahreshauptversammlungen der Jagdgenossenschaften im Landkreis Erding mit den fälligen Wahlen durchzuführen, damit anschließend die Vorstandswahl der ARGE Jagd stattfinden kann.

Quelle: Michael Hamburger, BBV Vize-Kreisobmann Erding

Bildquelle: ML-Archiv / Michael Hamburger


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