Ein Bär und mehrere Wölfe treiben seit einiger Zeit auf den Almen im Schwarzwassergebiet ihr Unwesen.

Wird das bald auch ein Problem für den Tourismus?!

Am 18.05.2023 kommt es zu erneuten übergriffen, dabei kamen 16 Tieren qualvoll ums Leben. Vier Tiere überlebten schwerverletzt den Angriff. Auf den Almen sind noch 19 Tiere vermisst, fraglich ob diese Tiere noch zu finden sind.

Die Angriffe der Wölfe sind bereits im Labor nachgewiesen worden.

Bei dem Angriff des Bären erfolgt der Nachweis die nächsten Tage, das ist aber nur noch Formsache da die Fraßbilder an den Tieren und die Abdrücke im Boden eine eindeutige Sprache zeigen.

Deshalb kapitulieren die Weidebauern vor den Großraubtieren (Prädatoren) und es kam schon, nach nicht mal 14 Tagen auf der Alm, zu einem verfrühten Almabtrieb.

Am Freitag den 19.05.2023 verluden die geschädigten Bauern über 500 Tiere und fuhren sie ins Tal.

Statt Almsommer wartet vermutlich notgedrungen der Metzger für die meisten Tiere.

Alternativen sieht Reinhard Astner (Schafbauer aus dem Tiroler Unterland) leider keine:

„Im Brixental haben wir längst keine Alm ohne Wolf und Bär mehr!“

Eine Haltung der Tiere im Stall oder auf der Feldweide stelle keine Alternative dar.

„Im Tal ist es zu warm und dadurch droht Parasitenbefall – das würde an Tierquälerei grenzen!“

„Wer glaubt, Wolf und Bär seien nur ein Problem der Bauern, der schneidet sich gehörig. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern schon halb eins!“

Bergbauern sichern durch die Bewirtschaftung der Almen und Alpen eine unvergleichliche Artenvielfalt, Landschaft für Erholung und Tourismus.

Worte eines betroffenen Bauern:

„Wir holen morgen unsere Schafe vom Ausserfern wieder nach Hause ins Unterland. Bei uns sind sowieso alle Almen inzwischen mit Wölfen bestückt.“

„Keine Ahnung wie es weitergeht. Hoffentlich funktioniert es mit den Entnahmen der Problemtiere. Herzlichen Dank an unsere Hirtin und die Ausserferner Schafbauern von der Schwarzwasser Alm. Sie haben jetzt 3 Tage bei Schweinewetter rund um die Uhr gekämpft, um unsere Tiere zu finden, in Sicherheit zu bringen, abzutreiben zu füttern und zu bewachen.“

„Am 18. Mai 2023 – Ein Bär und ein oder mehrere Wölfe welche dort ihr Unwesen treiben haben in der Nacht 14 Schafe gerissen. Und am 19. Mai 2023 fahr wir mit über 300 Schafen wieder vom Ausserferner Weidegebietes „Schwarzwasser Alm“ heim – Dank Wolf und Bär, nach 14 Tagen Alm Zeit !“

„Hätten wir die Weidezone Tirol nicht, wären wir beim Thema Wolf und Bär noch gleichweit wie vor 5 Jahren“

Doch wenn sich die Prädatoren weiter ausbreiten, gefährdet das nicht nur die Weidetiere, sondern auch die Kulturlandschaft. Alleine in Deutschland leben inzwischen mehr Wölfe als in Schweden und Norwegen zusammen.. Der jährliche Zuwachs in Deutschland wird auf 30 Prozent geschätzt.

Eugen Barbist (Obmann der Außerferner Schafzüchter) bemerkt, das selbst die Hoteliers mittlerweile schon die Probleme erkennen:

„Bei uns wurden durch die Risse zwischen der Landsberger Hütte in Österreich und dem Prinz Luitpold Haus in Deutschland sogar die regionalen Hoteliers in Tirol nervös..“

Jetzt müssen auch mal die in der Touristik betroffenen laut werden, sonst sind auch ihre Arbeitsplätze betroffen.

„Wir dürfen uns das nicht gefallen lassen!“

Hoffnung sehen die Almbauern nur noch, wenn eine Entnahme ohne Kompetenzgeplänkel rasch erfolgen würde!

Quelle: ML / Save the Alps

Bildquelle: Save the Alps


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