Wie jedes Jahr erreichen die Preise für Kartoffeln, die der Verbraucher im Lebensmitteleinzelhandel zahlen muss, im Juni ihren Höhepunkt. Das geschieht zeitgleich mit der Dominanz von teuren Importen aus dem Mittelmeerraum. Ab sofort stellen Deutschlands Kartoffelanbauer dem Verbraucher heimische, festschalige Speisefrühkartoffeln zur Verfügung, die bald die Sortimente der Supermärkte und Discounter beherrschen werden. Diese regionale Ware in besonderer Frische wird im Verlauf der kommenden Wochen mit steigendem Angebot wie gewohnt immer günstiger.

Im Gegensatz zu vielen anderen Nahrungsmitteln sind Kartoffeln nicht ungewöhnlich teuer. Vergangene Woche beispielsweise kosteten festkochende Sorten im Bundesmittel 1,36 EUR/kg und waren damit 1 Cent günstiger als in der gleichen Vorjahreswoche und sogar 23 Cent günstiger als 2019. Nur im Jahr 2020 kosteten die Kartoffeln 5 Cent weniger als derzeit. Je nach Geschäftstyp und Verpackungsgröße sind die Preise sehr unterschiedlich und reichten von 1,18 EUR/kg bis 1,67 EUR/kg.

Erzeuger in Deutschland bekommen momentan genau so viel für ihre Kartoffeln wie 2021, bis zum Endverbraucher schlagen dann aber etwas höhere Transport- und Verpackungskosten zu Buche. Dadurch könnten die Verbraucherpreise im weiteren Verlauf wieder leicht über die des Vorjahres geraten. Letztlich ist das aber nicht sicher. Der Preis für Kartoffeln bildet sich schließlich frei nach dem Verhältnis von Angebot zur Nachfrage, egal welche Kosten der Landwirt auf dem Acker hatte.

Ab jetzt werden Frühkartoffeln mit der Ernte in Deutschland sowieso langsam aber sicher etwas günstiger. Im September wissen wir dann, wie die Ernte ausfällt und es stellt sich entweder ein hohes, durchschnittliches oder niedriges Preisniveau ein, je nachdem wie gut die Knollen in den kommenden Wochen noch wachsen.

Quelle: Bundesvereinigung Erzeugergemeinschaften Kartoffeln

Bildquelle: ML-Archiv