Die Pläne der Stadt Landau, Feldwege zu Radstraßen umzuwidmen, stoßen bei der örtlichen Bauern- und Winzerschaft auf massive Kritik. Der Bau dieser Wege sei nur möglich gewesen, weil die Betriebe einen Teil ihres Landes entschädigungslos zur Verfügung gestellt hätten. Dass sie in Zukunft auf diesen Wegen faktisch nur noch geduldet würden, sei nicht zu akzeptieren und komme quasi einer Enteignung gleich.

Dies sieht auch der Kreisvorsitzende des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Karl-Friedrich Junker aus Impflingen so, der auch Weinberge in Landau bewirtschaftet. „Im Rahmen von Flurbereinigungen haben wir gerne auf einen Teil unserer Flächen verzichtet, um damit ein Feldwegenetz zu schaffen, das die erfolgreiche Entwicklung des Weinbaus in der Region ermöglicht hat. Dass in Landau diese Wege zukünftig vorrangig dem Radverkehr zur Verfügung stehen sollen, lehnen wir daher ab.“

Laut Mobilitätsdezernent der Stadt Landau, Lukas Hartmann, sollen bis Ende 2022 aus Feldwegen, die für Radfahrer frei sind, Fahrradstraßen werden, die für den landwirtschaftlichen Verkehr offen sind. Hintergrund ist die Möglichkeit, neue Finanzierungsquellen für die Instandhaltung der Wege zu erschließen. Für den BWV-Kreisvorsitzenden kein Argument, schließlich zahlen die Flächeneigentümer einen nicht unerheblichen Feldwegebeitrag. Für die Stadt Landau kommen so jährlich mehr als 200.000 EUR zusammen, nicht nur 15.000 EUR wie von Hartmann kolportiert.

Einen solchen Schritt kann die Stadt nicht eigenmächtig gehen, ohne die Winzer und Landwirte zu beteiligen, so Junker. Er hätte daher erwartet, dass die Stadt frühzeitig alle Landauer Ortsvereine des BWV über die Pläne informiert und diese nicht erst aus der Zeitung davon erfahren müssen. Auch müssten die Betriebe transparent und umfassend über die Konsequenzen einer Umwidmung informiert werden. Er fordert daher die Stadt Landau auf, kurzfristig das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen.

Quelle: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.

Bildquelle: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.


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