Die bayerischen Hopfenbauern werden wegen der Wetterkapriolen auch in diesem Jahr lediglich eine unterdurchschnittliche Ernte einfahren. Davon haben sich Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auf einem Hopfenanbaubetrieb im Landkreis Freising ein Bild gemacht und die Hopfenerntesaison offiziell eröffnet.

Die heiße und trockene Witterung in der wichtigen Vegetationszeit zwischen Juni und August hat das Wachstum des Hopfens begrenzt. Und gerade die letzten Tage mit enormen Regenfällen in der Region um Nandlstadt haben gezeigt, mit welchen Herausforderungen die Landwirtschaft immer öfter zu kämpfen hat. Experten rechnen in diesem Jahr mit einer bayerischen Hopfenerntemenge von rund 35.800 Tonnen. Mit 35.250 Tonnen stammt der Löwenanteil des bayerischen Hopfens aus der Hallertau, im mittelfränkischen Anbaugebiet Spalt werden rund 550 Tonnen erwartet. Bayern ist eines der wichtigsten Hopfenanbaugebiete weltweit.

Ministerpräsident Dr. Söder: „Lebensmittel aus Bayern sind weltberühmt. Wir können stolz sein auf die überragende Leistung unserer Familienbetriebe für Regionalität und Qualität. Mittelstand und Landwirtschaft machen Bayern stark. Das verdient größten Respekt und Anerkennung! Wir wollen diese Kultur und Regionalität leben und erhalten. Dazu braucht es aber die richtigen Voraussetzungen mit einer Senkung der Mehrwertsteuer für alle Grundnahrungsmittel auf Null und Steuererleichterungen wie die Abschaffung der Erbschaftsteuer aufs Elternhaus. Das ist auch ein Bekenntnis zur Regionalität und Heimat.“

Ministerin Kaniber ergänzte:

„Hopfen ist nicht irgendeine Pflanze. Das Bier ist in Bayern identitätsstiftend und weltweiter Werbeträger für den Freistaat. Und dazu braucht es den guten bayerischen Hopfen. Aber das Wetter hat uns wieder einmal gezeigt, dass der Klimawandel mit seinen Auswirkungen für unsere Bauern immer spürbarer wird. Davon lassen wir uns nicht entmutigen, denn wir sehen, dass bewässerte Hopfenflächen bei weitem nicht so schlecht entwickelt sind. Der Ausbau der Hopfenbewässerung ist daher ein wesentlicher Baustein, um unsere Hopfenproduktion absichern zu können.“

Ohne Möglichkeit zur Bewässerung sei die internationale Konkurrenzfähigkeit bayerischer Hopfenbaubetriebe stark gefährdet. Ein weiterer Baustein zur Sicherung der heimischen Produktion ist die fundierte Forschung im weltweit renommierten Hopfenforschungszentrum in Hüll und die Züchtung trockenheitsresistenter, gesunder und ertragreicher Sorten.

„Das Hopfenforschungszentrum Hüll leistet einen wichtigen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Anbaugebiete zu erhalten. Hüll hat sich in den letzten Jahren zu einem weltweit einmaligen Kompetenzzentrum für Hopfen entwickelt. Gerade wenn es um Klimaanpassung geht, sind die dortigen Forschungen immens wichtig.

Der Freistaat Bayern und die Gesellschaft für Hopfenforschung arbeiten dort eng zusammen. Die auf gegenseitigem Vertrauen basierende Zusammenarbeit ist ein Paradebeispiel für eine bestens funktionierende und erfolgreiche public-private-partnership. Dies werden wir auch in Zukunft so weiterführen“, so die Ministerin.

Quelle: StMELF

Bildquelle: ML-Archiv


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