Die Bayerische Jungbauernschaft wurde am 26. September 2022 von der CSU-Landtagsfraktion in den Landtag München eingeladen. Ziel des Treffens war ein Austausch zu der Zukunft der Landwirtschaft in Bayern. Diese Chance ließen sich 17 Junglandwirte  nicht entgehen.

Nach den Begrüßungsworten von Thomas Kreuzer (Fraktionsvorsitzenden), Martin Schöffel (Agrarpolitischer Sprecher), Eric Beißwenger (Umweltpolitischer Sprecher) und der BJB-Landesvorsitzenden Magdalena Eisenmann wurde mit einer offenen Fragerunde gestartet. Das aktuelle Thema Energiesicherheit und Energiepreise brannte den Junglandwirten zu Beginn besonders auf dem Herzen. Es kristallisierten sich im Wesentlichen zwei Gesichtspunkte heraus. Warum wurde in den letzten Jahren in Bayern wenig erneuerbare Energieträger ausgebaut und wie kann aus Sicht der Politik die aktuelle Krise bewältigt werden? Laut den Politikern wird standortbedingt in Bayern weniger Strom aus Windkraft gewonnen als im Norden und zudem sei die Netzstruktur noch nicht ausreichend ausgebaut. Stimmen der CSU benannten die Nutzung von Kohle, Öl und Kernkraft als die Lösung aus der aktuellen Energiekriese, worin die BJB nicht ganz zustimmen konnte. Für den systemrelevanten Sektor Landwirtschaft forderten die Vertreter der BJB e. V: einen Energiepreisdeckel und Steuersenkungen.

Eine weitere aktuelle Herausforderung ist die zusammengebrochene Düngerindustrie. Die Junglandwirten erläuterten die Kostensteigerung in diesen Bereich und die damit einhergehende Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Möglichkeit vermehrt Wirtschaftsdünger einzusetzen, bedarf dem Aufbau von weiterer Infrastruktur. Dazu zählt die unbürokratische Umnutzung von Gärbehältern und der privilegierte Bau von Güllelager für viehlose Betriebe. Diese Anregung wurde von den Gesprächsteilnehme interessiert aufgenommen. Ein weiteres Problem in der fehlenden Düngerproduktion ist der CO2-Mangel. Viele Schlachthöfe stehen vor der Herausforderung das Betäubungsgas zu erhalten, was wiederum die vorgelagerte Wertschöpfungskette schwächt. Durch eine CO2-Privilegierung für Schlachthöfe könnte dem vorgebeugt werden, so die BJB Vertreter.

Durch die aktuellen Probleme in der Energieversorgung rücken die Umweltdienstleistungen und der damit verbundene (Kosten-)Aufwand der Landwirtschaft wieder in den Hintergrund. Die Bayerische Jungbauernschaft fordert daher, dass die Erfüllung der Umweltprogramme weiter beworben werden und rentabel sein muss, was bei steigenden Kosten nicht der Fall ist. Ebenso wurde die Rolle von Standards im globalen Wettbewerb und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft thematisiert. Da die Angleichung der Standards nur schwer umsetzbar ist, muss durch eine klare Herkunftsbezeichnung die Landwirtschaft in Bayern gestärkt werden, waren sich die Teilnehmenden einig.

Wichtig ist, dass die Verbraucher den Mehrwert von regionalen Lebensmitteln stärker wertschätzen, worin sich die Abgeordneten und Junglandwirt einig waren. Die Verbraucher müssen von den Vorteilen einer intakten Landwirtschaft vor Ort und der Produktion von regionalen Lebensmitteln weiter informiert werden. Das kann jedoch nicht allein über die Schulen geleistet werden, so die Aussage der CSU-Landtagsfraktion. Es braucht die Unterstützung der Eltern und der landwirtschaftlichen Berufsgruppe dazu. Die dementsprechende didaktische Ausbildung der Landwirten spielt dabei eine wichtige Rolle, um Wissen zu transportieren. Hier waren sich die Vertreter der BJB und der CSU einig.

Die Bayerische Jungbauernschaft e.V. bedankt sich recht herzlich bei der CSU-Landtagsfraktion für die Einladung und den Austausch!

Quelle: BJB

Bildquelle: BJB


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