Grünlandnachsaat ist ein wichtiger Grundbaustein für wertvolle Futterqualität. Doch wann ist der perfekte Zeitpunkt für die Nachsaat? Hier gibt es verschiedene Meinungen, ob man vor dem 1. Schnitt, nach dem 1. Schnitt oder erst im Spätsommer die Nachsaat durchführen soll. Ein wichtiger Parameter für diese Entscheidung ist die Wasserversorgung. Da in den letzten Jahren die Frühlingsmonate eher trocken ausgefallen sind, hat sich zumeist eine spätere Gründlandpflege bewährt.

Im Spätsommer, Mitte bis Ende August, werden die Nächte wieder spürbar länger und es kommt vermehrt zu Taubildung. Diese sorgt für einen täglichen „Niederschlag“ an der Bodenoberfläche, was sich natürlich positiv auf die Keimung auswirkt. Die Bodentemperaturen sind zu diesem Zeitpunkt auch höher als im Frühjahr. Das begünstigt ebenfalls eine rasche Keimung. Weiters sollte der Schnitt vor der Nachsaat etwas kürzer (ca. 5 cm) ausfallen als normal, damit die Keimpflanzen mehr Chance haben in der Altnarbe zu bestehen. Die Konkurrenz der Altnarbe ist der zweite entscheidende Faktor neben der Bodenfeuchtigkeit, die über den Erfolg der Grünlandnachsaat entscheidet.

Grundlegend sollte man darauf achten, dem Saatgut optimale Bedingungen für die Keimung zu schaffen. Hierfür darf die Grasnarbe nicht verfilzt sein, beziehungsweise müssen auch Lücken im Bestand vorhanden sein, damit sich die jungen Pflanzen auch im Bestand etablieren können. Sind keine Lücken vorhanden, können diese auch künstlich mit dem Grünlandstriegel geschaffen werden. Beim Auftreten von ungewünschten Gräsern (z.B.: Gemeine Rispe – Poa trivialis) können diese ebenfalls mit dem Grünlandstriegel beseitigt werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt des Grünlandstriegels ist die Belüftung des Bodens.

Besonders geeignet hierfür sind Geräte, mit denen man den Striegelvorgang und die Nachsaat in einem Arbeitsgang erledigt. Im Optimalfall drückt eine Nachlaufwalze das Saatgut an die Bodenoberfläche um den Bodenschluss zu schaffen.

Die Sommernachsaat im Grünland sollte bis Mitte September erfolgt sein, damit die Pflanzen noch eine ausreichende Winterhärte erreichen.


Durch eine erfolgreiche Nachsaat im Spätsommer sind die Jungpflanzen im folgenden Frühjahr schon einen Schritt voraus, weil sie bereits in der Bestockungsphase sind. Somit können die Jungpflanzen mit dem Altbestand mitwachsen und sich besser durchsetzen als in einer Frühjahrsnachsaat.