Ein Jahr nach dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland hat Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber an die bayerischen Schweinehalter appelliert, weiterhin streng auf die Einhaltung sämtlicher Schutzmaßnahmen zu achten. „Der Verlust des Status der ASP-Freiheit hat uns deutlich vor Augen geführt, welche wirtschaftlichen Auswirkungen damit auch für unsere bayerischen Erzeuger verbunden sind“, sagte Ministerin Kaniber in München. Vor allem durch den Importstopp wichtiger Drittländer wie China für deutsches Schweinefleisch seien die Schlachtpreise für Schweine im Inland innerhalb kürzester Zeit massiv gefallen. Die Auswirkungen sind nach den Worten der Ministerin bis heute spürbar. Die Agrarminister der Länder und die Bundesministerin werden sich in der kommenden Woche auch gemeinsam in einer Video-Sonderkonferenz ausschließlich mit der Eindämmung dieser Tierseuche befassen.

Die Einhaltung der Maßnahmen zur Biosicherheit habe zum Schutz vor Seuchen oberste Priorität. „Alle bayerischen Schweinehalter sollten in ihren Bemühungen nicht nachlassen, die Biosicherheitsmaßnahmen in ihren Betrieben regelmäßig zu überprüfen und immer wieder aufs Neue zu hinterfragen. Die Biosicherheit ist das A und O, um eine Übertragung auf unsere Hausschweinebestände zu verhindern – dies gilt auch für kleinste Privathaltungen. Nutzen Sie auch die verschiedenen Beratungsangebote und die Möglichkeit, an der Statusuntersuchung ASP teilzunehmen“, sagte die Ministerin. Für eine persönliche Beratung können sich Tierhalter an spezialisierte Tierärzte oder an den Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. wenden. Für die „Statusuntersuchung ASP“ müssen die Tierärzte von der zuständigen Behörde beauftragt sein.

Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sollten insbesondere im Zuge von Urlaubsreisen unbedingt darauf achten, eine Ausbreitung der für den Menschen völlig ungefährlichen Tierseuche zu verhindern. Da das Virus in Fleisch und Wurst sehr lange überleben kann, sollten Lebensmittelreste grundsätzlich nicht in der freien Natur weggeworfen, sondern in wildschweinsicheren Abfallbehältern oder zu Hause entsorgt werden. Dies gilt insbesondere für Schweinefleisch- und Wurstwaren aus Regionen in Ost- und Südosteuropa, in denen die ASP verstärkt vorkommt. In Deutschland ist die Tierseuche bisher in Brandenburg und Sachsen aufgetreten.

Quelle: StMELF

Bildquelle: ML-Archiv


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