„Das von Sarah Wiener geforderte Reduktionsziel von 80 Prozent beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit höherem Risiko entbehrt jeglicher Vernunft. Hier handelt es sich um einen rein politisch motivierten Überbietungswettbewerb bei den Einschränkungen. Wissenschaftlich basierte Begründungen für die Forderungen werden nicht gegeben und Folgenabschätzungen nicht vorgenommen.“ Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), findet deutliche Worte für den heute im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments vorgestellten Berichtsentwurfs der Abgeordneten Sarah Wiener (Grüne) zum Verordnungsentwurf über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR). Holzenkamp: „Ich appelliere an alle politischen Akteure: Kommen Sie Ihrer Verantwortung für die Erarbeitung einer sachgerechten und praktikablen Regelung nach!“

Der DRV-Präsident ruft dazu auf, die von den EU-Agrarministern eingeforderte aktualisierte Folgenabschätzung abzuwarten. Holzenkamp: „Bei vorschnellen, überambitionierten Beschlüssen über Reduktionsziele drohen fatale Konsequenzen für die Erzeugung von Lebensmitteln in der EU. Die Abhängigkeit von Importen aus Drittstaaten, in denen zumeist niedrigere Standards gelten, würde zunehmen“. Auch dürften negative Folgen für die ländlichen Räume nicht unterschlagen werden. „Eine Aufgabe der landwirtschaftlichen Produktion würde zu weitreichenden Veränderungen in Kulturlandschaften, wie wir sie heute kennen, führen“, mahnt Holzenkamp.

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sichert Erträge und Qualitäten. Holzenkamp macht deutlich: „Die Beschränkung der Diskussionen auf die Festlegung von Reduktionszielen ist fatal. Wir brauchen stattdessen den Innovationsbooster: Digitale Lösungen aus der Landtechnik, angepasste Bewirtschaftungsweisen und moderne Verfahren der Pflanzenzüchtung. Nur so kann Europa bleiben, was es ist: Der nachhaltigste Produktionsstandort weltweit.“

Das DRV-Papier zum Innovationsbooster steht Ihnen hier zur Verfügung.

Quelle: DRV

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