In ganz Deutschland blüht in diesen Tagen der Raps auf rund 1,2 Mio. Hektar. Was derzeit mit einem leuchtenden Gelb für frühlingshafte Landschaften sorgt, wird in einigen Wochen schon reif sein und bei der Ernte pro Hektar bis zu 5 Tonnen Rapssaat liefern.

Anschließend wird die Saat zur Verarbeitung in große und kleine Ölmühlen geliefert. Neben den circa 40 Prozent Rapsöl entsteht bei der Pressung auch Rapseiweiß in Form von Rapsextraktionsschrot (RES) oder Rapskuchen. Als Eiweißfuttermittel wird es in großen Mengen für die Fütterung von Kühen, Schweinen und auch Geflügel eingesetzt. So leistet der in Deutschland besonders nachhaltig angebaute Raps einen erheblichen Beitrag zur Versorgung von „Teller, Tank und Trog“.

Und das auf kurzen Wegen vom landwirtschaftlichen Betrieb über den Landhandel zu den Ölmühlen und von dort in den Lebensmittelhandel oder zur Weiterverarbeitung zu Biodiesel. Diesel enthält in Deutschland bis zu 7 Prozent Biodiesel. So trägt der hiesige Rapsanbau entscheidend dazu bei, Erdölimporte und CO2-Emissionen zu verringern.

Und diese Einsparungen sind gewaltig, denn Biokraftstoffe, die aus sogenannter Anbaubiomasse wie Raps hergestellt wurden, haben allein 2021 den Import von 5 Mrd. Litern Erdöl vermieden und 11 Mio. Tonnen CO2eq eingespart. Während der Ausbau der Elektromobilität noch Jahre dauern wird, sorgen nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe mit ihren bis zu 92 Prozent geringeren Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen für unmittelbaren Klimaschutz.

Die in diesem Zusammenhang insbesondere von der deutschen Umweltministerin Steffi Lemke propagierte Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion spielt dabei in der Praxis keine Rolle, so Stephan Arens, Geschäftsführer der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP):

„Der Hunger in der Welt ist das Ergebnis von schlechter Regierungsführung und Konflikten, die die Nahrungsmittelproduktion und den Zugang zu Nahrungsmitteln einschränken. Die Nachfrage nach Biokraftstoffen hat nicht zu einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion geführt. Stattdessen trägt die energetische Verwendung von Rapsöl dazu dabei, dass erhebliche Mengen Futtermittel produziert werden, die so indirekt der Ernährung dienen.“

Quelle: UFOP

Bildquelle: ML-Archiv


Entdecke mehr von Moderner Landwirt

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.