Uns wurde ein Leserbrief zugesendet, in dem wird die Demonstration „Wir haben es satt“ die von der Initiative „Meine Landwirtschaft“ zusammen mit dem DNR durchgeführt wird in frage gestellt.

Seit 2011 initiiert Meine Landwirtschaft, ein Zusammenschluss bestehend aus 58 Trägerorganisationen, jedes Jahr zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin die sogenannte „Wir haben es satt!-Demonstration“. Laut eigener Angabe wollen sie über Themen rund um zukunftsfähige Landwirtschaft und gutes Essen zu informieren sowie den Dialog zwischen Erzeugern und Konsumenten zu fördern. Die Sprache ist auch vom „gewaltfreien Protest gegen die Agrarindustrie“.

So versammelten sich auch dieses Jahr wieder rund 1.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor, um unter dem Motto „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige!“ für eine Agrar- und Ernährungswende zu demonstrieren. Dem Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) wurde dazu eine Protestnote überreicht. So weit, so gut.

Schauen wir hinter die Kulissen der Kampagne Meine Landwirtschaft, dann stellen wir fest, dass diese ein Projekt des Forum Umwelt & Entwicklung unter der Rechtsträgerschaft des Deutschen Naturschutzrings (DNR) ist. Dieser wiederum ist ein Dachverband für 97 Mitgliedsorganisationen aus dem Tier-, Natur- und Umweltschutz. Zu den bekanntesten Mitgliedsorganisationen gehören der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), Vier Pfoten, Germanwatch e.V. und der Deutsche Tierschutzbund e.V.. Alle diese Organisationen finden sich auch im Trägerkreis von Meine Landwirtschaft wieder, wo insgesamt 15 Mitgliedsorganisationen des Deutschen Naturschutzrings aufgeführt werden. Die drei Anbauverbände Bioland, Demeter und Naturland sind über ihre Mitgliedschaft im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e. V. (BÖLW) sogar doppelt gelistet.

Pikant wird das Ganze, wenn man weiß, dass diese Organisationen massiv mit Steuergeldern subventioniert werden. So haben allein in dieser Legislaturperiode der DNR und der BÖLW sowie sieben ihrer Mitgliedsorganisationen bereits knapp 40 Millionen Euro staatliche Projektzuschüsse erhalten. Überwiegend stammen diese Fördermittel aus den grün geführten Ministerien. Darüber hinaus erhält der DNR jährlich noch eine institutionelle Zuwendung von rund 1,6 Millionen Euro für knapp 18 Personalstellen aus dem Haushalt des grün geführten Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie weitere Zuschüsse i.H.v. mindestens etwa zwei Millionen Euro. Dafür verpflichtet er sich, seine Arbeit auf eine Agrarpolitik auszurichten, die dem Leitbild einer bäuerlich-ökologischen Landwirtschaft folgt. „Zufälligerweise“ also genau das, was BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN politisch auch fordern. Ein Schelm, wer denkt, dass es sich hierbei um Günstlingswirtschaft zum beiderseitigen Vorteil handele.

Übrig bleibt ein verdammt starkes Geschmäckle…

P.S. Dieser Beitrag wurde inspiriert durch einen Beitrag von Schillipaeppa: https://schillipaeppa.net/2023/01/30/kommentar-ministerium-mit-propaganda-abteilung/

Niklas Frohn

Lesermeinungen sind die persönliche Meinung der Schreiber und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion.

Bildquelle: AbL


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