Am Donnerstag 14.01.2021 20:00Uhr gab es die erste gemeinsame Online Sitzung des Arbeitskreises des ELF Bezirksverbandes Oberbayern und der Ökomodellregion Kulturraum ILE Ampertal.

Gemeinsam wollen die Arbeitsgemeinschaft Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Oberbayern mit der Ökomodellregion Kulturraum ILE Ampertal dem Thema Landwirtschaft im Zwiespalt zwischen Düngeverordnung und ressourcenschonender Erzeugung gesunder Nahrungsmittel auf den Grund gehen.

„In Zeiten wie diesen, wo wir auf Präsenzveranstaltungen verzichten und mit Onlineveranstaltungen neue Wege beschreiten, treffen wir auf immer neue Herausforderungen.“ sagte Michael Hamburger, stellv. Bezirksvorsitzender der AG ELF Oberbayern. Trotzdem die Uhrzeit nach hinten verlegt wurde, da zuvor im Rahmen der Grünen Woche der Agrarpolitische Jahresauftakt des Deutschen Bauernverbandes stattfand, zeigten sich auch die jüngsten Teilnehmer hoch interessiert am Online Event (sh. Bild).

In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Bauernverband durften wir das hauseigene Konferenzsystem nutzen. Technische Probleme, die auf Grund von fehlenden Bandbreiten im
Ländlichen Raum auftreten, machten den Anfang etwas holprig, so dass Rupert Staudhammer,

Bezirksvorsitzender der AG ELF Oberbayern seine Begrüßung telefonisch durchgab.
Ralf Huber von der Ökomodellregion Kulturraum ILE Ampertal, stellv. Kreisobmann des BBV im Lkr. Freising und Vorsitzender des Öko Arbeitskreises Oberbayern des Bayerischen Bauernverbandes begrüßte mit den Worten: „Dies ist die Auftaktveranstaltung zu einer Onlinereihe, die sich dem Thema Humusaufbau, Düngung und Wasser widmet“.

Die Referenten Andreas Puchner (BBV) und Thomas Pfeiffer (IG Sandsteinkeuper HöchstadtBamberg) stellten zu den Themen:

➢ Rechtliche Vorgaben aus AVDüV in Verbindung mit DüV und der Bundesverwaltungsvorschrift zur
Gebietsausweisung (AVV GeA)
Hier ein kleiner Auszug der fachlich alle Landwirte betrifft, egal ob Bio oder Konventionell:

Vor der Düngung

  • Streichung Ausbringverluste
  • Erhöhung Mindestwirksamkeit org. Dünger
  • 170 kg –Grenze: Abzug von Flächen mit Düngebeschränkung
  • Beschränkung der Nachdüngung

Nach der Düngung

  • Düngedokumentation anstatt Nährstoffvergleich
  • Nach der Düngung
  • Düngedokumentation anstatt Nährstoffvergleich Während der Düngung
  • Ausweitung Sperrfrist Festmist u. Kompost auf 1,5 Monate von 1.12. – 15.1.
  • Flächendeckend Sperrfrist für P-Dünger von 1.12. -15.1.
  • Einarbeitungsfrist: 1 Stunde ab 2025
  • Verbot der Düngung auf gefrorenen Böden
  • Flächen mit Hangneigungen am Gewässer:
  • > 5 % Hangneigung auf den ersten 20 Metern: 3 Meter Düngeverbot
  • > 10 % Hangneigung auf den ersten 20 Metern: 5 m Düngeverbot. Wie bisher zwischen 5 und 20 m Einarbeitung der Düngemittel (Ausnahme entwickelter Pflanzenbestand).
  • > 15 % Hangneigung auf den ersten 30 Metern: 10 m Düngeverbot und Einarbeitung der Düngemittel auf der gesamten Fläche (Ausnahme entwickelter Pflanzenbestand).
  • Zusätzlich ab 10 % Hangneigung: Begrenzung der Düngung bei Einzelgaben auf maximal 80 kg Gesamt-N/ ha
  • Begrenzung der Düngung auf Grünland nach 1.9. auf 80 kg Gesamt-N

➢ Form- und Fachfehler bei der neuen AVDüV Bayern und deren Konsequenzen für die Bay.
Landwirtschaft (mit Beispielen aus dem Betrieb von Thomas Pfeiffer)

  • Formfehler bei der neuen AVDüV
  • Einige Beispiele am Betrieb von Thomas Pfeiffer (eine neue FID wird erzeugt, wenn Dauerkulturen wie zb. Hopfen Spargel, Artischocke auf einem Teilbereich eines Feldstücks angelegt werden)


die Grundlage für die anschließende Diskussion. Diese wurde moderiert und die Fragen, welche die Teilnehmer während der Vorträge in den Chat geschrieben hatten, beantwortet.

Hier waren unter anderem die Fragen „Wie und wo sind die Messstellen verteilt?“, „Wie werden die Mengen berechnet besonders bei Gärresten?“, „Wird dabei (bei der gelben P-Gebietskulisse) Kulap usw. nicht berücksichtigt?“

Zum Thema Kläranlagen gab es eine interessante Info: Kläranlagen, die an die Krankenhäuser und Altenheime angeschlossen sind, benötigen eine 4. Reinigungsstufe.

Gut und gerne hätte die Diskussion noch eine Stunde länger fortgesetzt werden können, dass sich der Kreis zu Ralf Hubers Begrüßungsworten schließt und die gemeinsame Online-Aktivität in weiteren Vorträgen, Diskussionen und zu definierenden ToDo‘s fortsetzen wird.

Genügend weitere Themen stehen an, wie z.B. „Was können weitere multiple Eintragsfaktoren
sein?“, „Wie können wir zur Gesundheit unserer Böden beitragen?“, „Wie trotz aller Auflagen weiter Humus aufbauen und CO2 binden?“ u.v.m.

In diesem Sinne sehen wir der nächsten Zeit gespannt entgegen und werden weiter berichten.

Quelle: Bauern und Land Stiftung


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