50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel in weniger als zehn Jahren – die Zielvorgaben der Europäischen Kommission im Rahmen des europäischen Green Deals sind ambitioniert. Wie kann das gelingen? Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT Food), die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Siemens Technopark Ruhstorf als Sponsor suchen Startups und Innovatorinnen und Innovatoren, die ihre digitalen, nachhaltigen Agrar-Projekte weiterentwickeln wollen. Dafür haben sie einen gemeinsamen, europaweiten Agtech-Wettbewerb initiiert: Digitale Landwirtschaft für nachhaltige Ernährungssysteme – eine EIT Food und LfL Challenge powered by Siemens. Der Bewerbungszeitraum startet am 24. September 2021.
Der Countdown für die landwirtschaftlichen Betriebe in Europa läuft: in weniger als zehn Jahren gilt es den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel um 50 Prozent und synthetischer Düngemittel um 20 Prozent zu reduzieren. So sehen es die Regularien der EU-Kommission innerhalb des europäischen Green Deals vor.
Praktikable Lösungen werden händeringend gesucht „Mit der Challenge leisten wir gemeinsam mit der LfL und Siemens unseren Beitrag, damit Agtech-Startups ihre digitalen, nachhaltigen Projekte möglichst schnell auf die Felder bringen können”, sagt Georg Schirrmacher, Geschäftsführer EIT Food. „Die Teilnehmenden erhalten Zugang zu Testflächen, Know-how, modernen Arbeitsräumen und profitieren von unserem einzigartigen EIT Food-Innovationsnetzwerk mit Kontakten zu relevanten Agtech-Playerinnen- und Playern.
Zusätzlich gibt es 2.000 Euro Reisekostenzuschuss und die Chance auf 10.000 Euro Preisgeld“, ergänzt Schirrmacher.
Die europaweite Agtech-Challenge richtet sich an nachhaltige Agrartechnologie-Startups, KMUs und Innovatorinnen und Innovatoren, deren Projekte darauf abzielen, mittels Digitalisierung den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu reduzieren.
Das reicht von Robotik, autonomem Hacken oder sogenanntem Spot-Spraying über den Einsatz von Drohnen bis hin zur Datenverknüpfung, Cloudnutzung und automatisierten Feldlösungen einschließlich der Nutzung künstlicher Intelligenz (KI). Nachhaltige Innovationen entstehen im Austausch unterschiedlicher Sichtweisen. Deshalb strebt EIT Food die gezielte Vernetzung der Teams mit mittelständischen Unternehmen, als wesentlichen Bestandteil der Challenge an.
Die Bewerbungsphase läuft vom 24. September bis 30. Oktober 2021.
Zukunftsräume: Testfelder und moderne Workspaces
Agrar-Startups sind auf landwirtschaftliche Testflächen angewiesen. Die LfL bietet in direkter Nähe zum Gelände des Siemens Technopark im bayerischen Ruhstorf an der Rott bei Passau Zugang zu Versuchsfeldern für den europaweiten Agtech-Wettbewerb.
„Zukunftsträchtige und praktikable Lösungen für die Agrarwirtschaft können nur direkt auf den Feldern entstehen“, sagt LfL-Präsident Stephan Sedlmayer. Unser Standort in Ruhstorf bietet dafür ausreichend Experimentierfläche. Zudem geben unsere LfL-Expertinnen und LfL-Experten aus den Bereichen Digital Farming und Agrarrobotik den Challenge-Teilnehmenden wertvolles Know-how an die Hand.“
Als dritter Kooperationspartner unterstützt Siemens die Challenge. Der Siemens Technopark Ruhstorf stellt für die Weiterentwicklung der Ideen, Arbeitsplätze im eigens dafür eingerichteten „Makerspace“ zur Verfügung. Diese können bis zur Konzept-Umsetzung kostenlos genutzt werden.
Der „Makerspace“ ist ein offenes Coworking-Areal, das auf einer Fläche von insgesamt 1.000 Quadratmetern moderne und flexible Arbeitsplätze sowie die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellt. Dazu gehören u. a. hochmoderne 3D-Drucker für den Prototypenbau. Den Gewinnerinnen und Gewinnern winkt zudem die mögliche Zusammenarbeit mit Siemens als Technologie- und Kooperationspartner. „Die Challenge-Teilnehmenden erwartet unser neuartiger „Makerspace” mit großzügigen Werkstatt- und Kreativflächen und einer Arbeitsumgebung, die Kreativität und Zusammenarbeit unterstützt. Innerhalb der Community von Gleichgesinnten erleben sie hier eine Arbeitsumgebung die täglich zu neuen Ideen inspiriert“, so Stefan Florenz, Leiter des Siemens Technopark Ruhstorf.
Quelle: LFL
Bildquelle: Siemens / EIT Food
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