Seit kurzem erheben zwanzig speziell geschulte Försterinnen und Förster der Bayerischen Forstverwaltung bayernweit Daten über den Zustand und die Veränderung der Wälder. Dies geschieht im Rahmen der vierten Bundeswaldinventur. Den Startschuss für diese großflächige Bestandsaufnahme in Bayern gab Forstministerin Michaela Kaniber. „Bayern ist das Land mit der größten Waldfläche in Deutschland. Und damit das so bleibt, bauen wir unsere Entscheidungen auf eine möglichst gute Datenbasis. Alle zehn Jahre sammeln unsere Försterinnen und Förster stichprobenartig Daten über dieses einzigartige Ökosystem. Es ist eine Mammutaufgabe, die nahezu zwei Jahre in Anspruch nimmt. Sie ist aber unglaublich wichtig und wertvoll“, sagte die Ministerin.

Die Gesellschaft hat vielfältige Ansprüche an das Ökosystem Wald. Anhand der gewonnenen Ergebnisse wird bewertet, ob die Wälder in Bayern sowie in ganz Deutschland ihre Funktion als Lebensraum, Klimaschützer und Rohstofflieferant erfüllen. Die Erhebungen sind gleichzeitig auch Basis für internationale Berichte, wie etwa das Kyoto-Protokoll und die Klimarahmenkonvention. In den kommenden zwei Jahren werden bayernweit rund 100.000 Bäume vermessen. Neben Baumart, Alter und Wachstum der Bäume, werden auch naturschutzrelevante Parameter und das Totholz mit aufgenommen. Daraus können der aktuelle Zustand des Waldes und seine Veränderung seit der letzten Bundeswaldinventur im Jahr 2012 abgeleitet werden. Erstmals werden bei dieser vierten Bundeswaldinventur auch DNA-Proben genommen, um die genetische Vielfalt zu ermitteln. Auch das Thema Digitalisierung spielt eine größere Rolle, so werden versuchsweise moderne Fernerkundungsdaten genutzt.

Die bundesweite Bestandsaufnahme der Wälder findet alle zehn Jahre unter der Federführung des Bundeslandwirtschaftsministeriums statt. Allein in Bayern werden bei dem Stichprobenverfahren ca. 8.000 Inventurpunkte vermessen. Mit den Ergebnissen der Bundeswaldinventur wird frühestens 2024 gerechnet. Weitere Informationen gibt es unter www.bundeswaldinventur.de.

Quelle: StMELF

Bildquelle: Judith Schmidhuber / StMELF


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