Das Jahr ist erst wenige Wochen alt, und doch haben Weidetierhalter bereits fast 400 von Wölfen getötete Tiere zu beklagen – allein in Niedersachsen. Deutschlandweit dürfte die Zahl im hohen vierstelligen Bereich liegen. Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. (FDS) fordert daher, Wölfe in Kulturlandschaften zum Abschuss freizugeben und die Entnahmen zu forcieren. Wendelin Schmücker, FDS-Vorsitzender:

„Das grausame Gemetzel auf unseren Weiden muss ein Ende haben.“

Doch Wölfe töten nicht nur, sie versetzen die Tiere, die überleben, darüber hinaus in Angst und Schrecken. Nach einer Wolfsattacke waren vergangene Nacht im Landkreis Uelzen 400 versprengte Schafe auf Straßen und Bahngleisen unterwegs. Zwischen den Burgdorfer Ortsteilen Otze und Ehlershausen liefen mehrere angefahren Pferde herum. Eins davon lag tot auf der Brücke und eins wurde verletzt eingefangen.

„Man mag sich nicht ausmalen, was alles hätte passieren können“, so Schmücker.

Die Behörden und die politischen Instanzen zeigen ein Höchstmaß an Ignoranz und Untätigkeit. Die großspurig verkündeten  „Erfolge des Herdenschutzes“ entpuppen sich als Fake-News. Wer übernimmt die Verantwortung? Die Situation wird schlimmer und bedrohlicher: „Das Entscheidende dabei ist, dass die gesetzlichen Schutzmaßnahmen, wie etwa Herdenschutz Zäune und Schutzhunde, so gut wie gar nichts bringen, während die Anzahl der hierzulande lebenden Wölfe kontinuierlich rapide weiter steigt.“ So waren etwa zwei Drittel der gerissenen Weidetiere in gut gesicherten Anlagen und Bereichen untergebracht.

„Friedliche Koexistenz“ – ein absurdes Märchen. Solange Großraubtiere Narrenfreiheit genießen, gibt es keine Koexistenz!

Die von der Politik propagierte „friedliche Koexistenz“ von Wölfen und Schafen ist nach Ansicht des international vernetzten Schäfervereins ein „absurdes und abscheuliches Märchen“. Zum Schutz und Erhalt der Weidetiere sei vielmehr ein aktives Wolfsmanagement das Gebot der Stunde. Länder wie Frankreich, Schweden und Finnland nutzten seit Jahren erfolgreich die Spielräume des europäischen Naturschutzrechts, um den Wolfsbestand zu regulieren. „Deutschland sollte das ebenso tun.“

Über den Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.

Gegründet im Jahr 2010, hat es sich der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. zum Ziel gesetzt, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären – ob nun im aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder Offenhaltung und Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Dazu wurde im Gründungsjahr ein Hirtenzug quer durch Deutschland durchgeführt. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Schafhalter durch Geld oder Sachzuwendungen. Der Verein, dem jeder Interessierte mit einer Lamm-Patenschaft helfen kann, hat seinen Sitz in Berlin.

Quelle: Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V.

Bildquelle: ML-Archiv