Nachdem hauptsächlich Landwirte aus dem Elbe-Weser-Raum Anfang des Monats einen Fragen- und Forderungskatalog persönlich beim DBV vorbeigebracht haben, war am Montag, 22.07.2022 unser Gesprächstermin, den wir mit etlichen Landwirten und einigen Treckern wahrgenommen haben.

Als erstes wurde die Sitzordnung zu einem Stuhlkreis umgebaut, so konnten wir auf Augenhöhe und in lockerer Atmosphäre über unsere Anliegen diskutieren.

In der Hauptsache herrschte in etlichen Punkten Konsens. Herr Krüsken hält es für sehr wichtig, nicht zu aggressiv gegenüber der Politik aufzutreten, um überhaupt gehört zu werden. Das stieß auf geteilte Meinung. Einige Landwirte haben sehr emotional die Situation auf unseren Höfen geschildert, die letztendlich auch zu diesem ungewöhnlichen Treffen geführt haben, da uns der Weg über die nächsten Klönabende, Delegierten- und Jahreshauptversammlungen zu lang ist. Auf unseren Höfen brennt jetzt der Baum. Hier ist mittlerweile Gefahr in Verzug, und die Politik hat kein Ohr für unsere Anliegen. Täglich wird unsere Arbeit aufs Neue diskreditiert und in Frage gestellt. Das belastet die Betriebsleiter und deren Familien mittlerweile extrem.

Der DBV versteht sich als Unternehmervertretung und Politikberater. Das ist ein sehr schwieriges und teures Unterfangen. Das Budget für Öffentlichkeitsarbeit ist mit insgesamt 250.000 € extrem knapp. Eine Anhebung des Mediengeldes ist auf den vergangenen Landes- und Kreisverbandssitzungen bereits 3-mal gescheitert. Hier ist die Basis vor Ort gefordert, nur von uns aus kann das geändert werden.

Kernproblem ist nach wie vor die interne und externe Kommunikation, das war sehr deutlich. Herr Finkenwirth war sehr erstaunt, wie wenig Information bei uns, der Basis ankommt. Wir konnten auch kein geeignetes Medium ausmachen, mit dem es besser wird. Die Meinungen gingen von Instagram, über die Landvolk-App, bis zu klassischen Presseartikeln weit auseinander. Über mögliche  Interessenkonflikte der Spitzenvertreter und deren Posten im vor- und nachgelagerten Bereich herrscht weiterhin Uneinigkeit, und ob Herr Rukwied jetzt „wir schaffen das“, oder „wir machen das“ gesagt hat, bleibt letztendlich Haarspalterei.

Einig war man sich, dass die Herausforderungen der Zukunft beispielsweise durch geplante Einschränkungen beim Pflanzenschutz gemeinsam mit ALLEN Landwirten angegangen werden müssen, und das wir uns bei zukünftigen Bundes- und Landtagswahlen an grün-schwarze Regierungen gewöhnen sollten. Ein starker Verband, der auch neue Wege geht, ist daher wichtiger denn je.

Vielen Dank an Herrn Krüsken und Herrn Finkenwirth, die sich über drei Stunden Zeit für uns genommen haben, und alle Berlinfahrer, die größtenteils mit Traktoren zwei komplette Tage unterwegs waren.

Quelle: Dirk von Salzen

Bildquelle: Dirk von Salzen


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