„Man könnte weinen – das ist die Arbeit eines Jahres oder sogar mehrerer Jahre. Wenn man das dann kaputtmacht, ohne den Nutzen zu haben, ist das schon sehr ärgerlich“, sagte Andreas Rahmann, Landwirt aus Coesfeld, dem WDR. Landwirt Rahmann hat so, wie nicht wenige seiner Kollegen, sein Erdbeerfeld gemulcht und somit die Erdbeerpflanzen und -früchte auf dem Feld gehäckselt.

Bildquelle: Bodensee-Bauern
  • Was ist passiert?

Der Absatz von Erdbeeren ist deutschlandweit eingebrochen. Man schätzt aktuell, dass ca. 30% weniger Erdbeeren gekauft wurden und werden. Erschwerend dazu gekommen ist, dass der Anteil importierter Beeren auch noch sehr stark gestiegen ist.

  • Warum lohnt es sich für viele Erdbeerbauern nicht mehr, die Früchte zu ernten?

Der Lebensmitteleinzelhandel, die Supermärkte, kaufen im Ausland zu billigen Preisen ein, da die Lohnkosten dort in der Regel wesentlich geringer sind als im Heimatland und dort meist weniger strenge Produktionsauflagen herrschen. In der Folge bekommt der heimische Erdbeererzeuger nur noch den billigen, „globalen“, nicht kostendeckenden Preis für seine Ernte.

  • Was können die Erdbeerbauern tun?

Die Lösung, die oftmals auch die Erdbeerbauern am Bodensee verfolgen, ist die eigene, die direkte Vermarktung ihrer Früchte an den Konsumenten. Dies ist den Erzeugern auf dem Land, sprich fern der Märkte, jedoch verwehrt. Sie sind auf die Vermarktung durch den Großmarkt, durch die Supermärkte angewiesen und befinden sich aufgrund dieser Abhängigkeit in dieser misslichen Lage.

  • Was ist die Folge?

Noch mehr Erdbeerbauern, die über den Großmarkt verkaufen, werden den Anbau reduzieren oder ganz aufgeben müssen. In der Konsequenz kommen dann noch mehr Erdbeeren aus dem Ausland.

Quelle: Bodensee-Bauern

Bildquelle: Bodensee-Bauern


Entdecke mehr von Moderner Landwirt

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.