BRÜSSEL. Die EU ist auf Importe von Proteinpflanzen aus der Ukraine angewiesen. Durch die russische Aggression gegen die Ukraine besteht die Gefahr eines Eiweißmangels in der Europäischen Union durch nicht eingefahrene Ernten und unterbrochene Transportwegen.

Die Agrarpolitiker der CDU/CSU Abgeordneten (MdEP Lins, MdEP Dr. Jahr, MdEP Schneider, MdEP Düpont, MdEP Mortler) drängen auf schnelle Maßnahmen:

„Wir unterstützen den Vorschlag des französischen Landwirtschaftsministers Julien Denormandie, die Regeln für ökologische Vorrangflächen schnellstmöglich anzupassen. Wenn EU-Bauern sofort Proteinpflanzen auf diesen Flächen einsäen, könnte der Knappheit entgegengewirkt werden. Dafür muss die EU-Kommission in der kommenden Woche Sondergenehmigung für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf diesen Flächen erlassen. Eventuell sollte auch der Einsatz von Rapsanbau auf diesen Flächen geprüft werden.

Zudem fordern wir den deutschen Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, die deutschen Strategiepläne in Bezug auf GLÖZ 8 anzupassen. In der aktuellen Versorgungslage, sollte die mögliche Flexibilität von nur 3 Prozent anstatt 4 Prozent Stilllegung genutzt werden, um mehr Anbauflächen zur Verfügung zu haben. Es sollte generell auch die teilweise Aussetzung von GLÖZ 8 überprüft werden. Wir können es uns nicht leisten, bei Ausfall von Getreideernten wissentlich den europäischen Anbau zu reduzieren.

Die Auswirkungen der Ukrainekrise sind noch ungewiss, allerdings müssen wir jetzt alles dafür tun, um Versorgungsengpässe zu vermeiden. Deshalb ist Eile geboten, da Landwirte in den nächsten Wochen die Entscheidungen über den zukünftigen Anbau auf ihren Äckern treffen müssen.“

Hintergrund:

Die Ukraine ist einer der fünf größten Exporteure von Soyabonen, Raps- und Sonnenblumensamen für die EU. Vorteil der Eiweißpflanzen aus der Ukraine ist, dass diese genetisch unverändert produziert werden.

Quelle: Marlene Mortler

Bildquelle: ML-Archiv