Der Befall von Fichten durch den Buchdrucker hat sich in Thüringen auch im vergangenen Monat weiter fortgesetzt. Die Waldschutzexperten der ThüringenForst-AöR haben im September 503.000 Festmeter frischen Stehendbefall erfasst.

Etwas weniger als erwartet, aber immer noch vergleichbar mit den Jahren 2021 und 2020. Die Folgen des Klimawandels für die heimischen Wäldern gipfeln für Thüringens Waldbesitzende damit weiterhin in einem akuten Forstschutzproblem. Auflaufend hat der Borkenkäfer in diesem Jahr die 3 Mio.-Festmeter-Marke geknackt.

Befallsschwerpunkte sind die fichtenreichen Mittelgebirgslagen der Forstämter Sonneberg, Neuhaus, Gehren, Frauenwald und Saalfeld-Rudolstadt. Stark betroffen ist auch das Forstamt Schleiz in Ostthüringens unteren Höhenlagen. „Die dritte Käfergeneration hat sich, wie erwartet, landesweit verbreitet. Deren Schäden in den Fichtenbeständen lassen sich derzeit vom Ausmaß her noch nicht sicher abschätzen“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst- Vorstand.

Sicher ist dagegen: Die Regenfälle der letzten Wochen haben den monatelangen Trockenstress aller Bäume zumindest etwas gemildert. Für die Fichte bedeutet eine verbesserte Wasserversorgung eine gestärkte Vitalität und damit wiedergewonnene Abwehrkräfte gegen den Schädling. An ihrer Annahme, dass bis zum Jahresende mit etwa 4 Mio. Festmeter Fichtenschadholz zu rechnen ist, halten die ThüringenForst-Experten zunächst fest.

Viele Buchdrucker suchen schon ihre Überwinterungsstätte auf. Im Winterlager, oft genug im Waldboden, ist ihre Bekämpfung durch den Waldbesitzer nur eingeschränkt möglich. Ein Teil der Käfer überwintert hingegen unter der Rinde im Baum. Diese befallenen Bäume müssen im Zuge der Wintersanierung aus den Wäldern entfernt werden, um ein Ausfliegen im Frühjahr 2023 zu verhindern.

Quelle: ThüringenForst Zentrale

Bildquelle: ML-Archiv