LK-Wahl am 24.Januar Unabhängiger Bauernverband

Österreichs Bäuerinnen und Bauern sowie Grundeigentümer werden am 24.Januar zur Wahl gebeten. Hier wird die Vollversammlung neu gewählt, es entscheidet sich auch die Zusammensetzung der Ortsbauernausschüsse.

Bauernbund Funktionäre wechseln zum Unabhängige Bauernverband. Die Bauern erzeugen regionale und qualitätsvolle Lebensmittel, aber sie benötigen faire gesetzliche Rahmenbedingungen, die national und EU-weit dringend zu schaffen sind. Und dafür kämpft der UBV!

Über den UBV

Der Unabhängige Bauernverband ist ein Verein und wurde 1952 gegründet. Der UBV ist die überparteiliche Interessensvertretung der Land- und Forstwirte. Die ehrenamtlichen Funktionäre, sind unabhängig und keiner Partei verpflichtet. Deshalb stellen die Anliegen der Bauern an erster Stelle.

Die Hauptakteure bei der Gründung 1952 waren Fritz Feitzlmayr, Josef Zangel, Franz Mayr, Wilhelm Mayr, Franz Fischer und Gerhard Nowotny. Die Initiatoren der Gründung und jene die den AÖBV (Allgemeiner österreichischer Bauernverband hieß er früher) dann lange Zeit ideologisiert und geprägt haben waren Josef Zangel und Fritz Feitzlmayr.

Mitglieder – UBV

In Österreich hat der Unabhängige Bauernverband ca. 2500 zahlende Mitglieder. In den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Salzburg sind sie bereits in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer vertreten.

Bei den diesjährigen Wahlen wird die UBV wahrscheinlich auch in Kärnten und Tirol Einzug in die Landwirtschaftskammer erhalten. Jetzt heißt es dann nur noch größer werden und auch in  Vorarlberg, Burgenland und Wien eine Vertretung aufbauen.

Fakten

Da in den vergangenen 20 Jahren rund ein Drittel der österreichischen Bauern ihre Höfe zugesperrt haben, muss jetzt gehandelt werden, bevor es definitiv zu spät ist. Deshalb ist gerade der betriebswirtschaftlichen Konsequenz einer Agrarpolitik, die weitgehend von Markt- und Kapitalinteressen geprägt ist zu überarbeiten. Leider hat im globalisierten, neoliberalen Wirtschaftssystem der EU die Bereitstellung billiger Agrarprodukte zum Vorteil von Verarbeitungsindustrie und Exportwirtschaft Vorrang vor den Interessen und Bedürfnissen der Bauern.

Das ganze derzeitige Agrarsystem ist darauf ausgerichtet, nur jene auf Dauer überleben zu lassen, die kostengünstig produzieren und billigst anbieten können. Betriebsaufgaben sind Teil dieses Programms. Mit der systematischen Zerstörung der kleinbäuerlichen Strukturen erfolgt endgültig die Weichenstellung hin zur industriellen Landwirtschaft. Einer Landwirtschaft also, die weder nachhaltig noch umweltgerecht und schon gar nicht sozial verträglich ist.

Forderungen

Die Bauern erzeugen Lebensmittel, Rohstoffe für die Industrie sowie Energie und erhalten die Kulturlandschaft. Die betriebswirtschaftlich notwendige ausreichende Bezahlung findet derzeit nicht statt. Deshalb fordert der UBV ein kostengerechter Erzeugerpreis und Direktzahlungen zur Abgeltung der nicht marktfähigen, gemeinwirtschaftlichen Leistungen sowie zum Ausgleich für Erschwernisse bzw. Benachteiligungen. Nicht die einseitige Ausrichtung auf den Weltmarkt im Sinne einer Billigstproduktion darf das Ziel einer modernen Agrarpolitik in Europa sein, sondern die Sicherung unserer Lebensgrundlagen durch eine flächendeckende bäuerliche Landwirtschaft.

Der Unabhängige Bauernverband hat als einzige Interessensvertretung ein Programm für eine Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik auf den Tisch gelegt.

Für die Wahlen in OÖ wurde auch eine Zeitung zusammengestellt:

Wir lieben unser Land, unsere Höfe und unseren Beruf! – UBV

Zwei Newcomer beim UBV

– Beweggründe zweier Kandidaten sich vom Bauernverband abzuwenden. Josef Mair und Georg Schickbauer sind unter den ersten 10 Kandidaten auf der Landesliste des UBV.

Josef Mair fungiert als Obmann des Landesverbandes für Leistungsprüfung OÖ und als Obmann Stv. beim Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel, ist Beiratsvorsitzender bei LKV Austria und ÖVP Gemeinderat in Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen).

„Als ehemaliger Bauernbund-Funktionär muss ich feststellen, dass der Bauernbund immer weniger Einfluss in der ÖVP hat und von der Wirtschaft gelenkt ist. Daher kann sich der Bauernbund immer weniger um die Anliegen der Bauern kümmern. Und da wir Bauern nicht unbedingt das Klientel anderer Parteien sind, ist es umso wichtiger auf unabhängiger Ebene die Stimme für unsere Forderungen zu erheben,“ gibt Josef Mair als Gründe für seine UBV-Kandidatur bekannt.

Seine wichtigsten Anliegen sind eine saubere Herkunftskennzeichnung und das Verhindern von Handelsabkommen zu Lasten von uns Bauern. Mair setzt sich außerdem ein für erträgliche und leistbare Rahmenbedingungen im Bereich Tierschutz, Pflanzenschutz und Düngerverordnung. Auf regionaler Ebene will er die Grundbesitzrechte wahren und eine Änderung des Wasseranschlussgesetzes erwirken.

Georg Schickbauer, Vizebürgermeister in Treubach (Bezirk Braunau) und Obmann des Maschinenringes Aspach-Öl, steht seit dem 25. Lebensjahr im Dienste der ÖVP.

Als Beweggründe für seinen Wechsel zum UBV nennt er: „Als ehemaliger Bauernbund-Funktionär musste ich feststellen, dass die Anliegen seitens der Bauernschaft politisch ins Leere laufen und sich die Rahmenbedingungen permanent verschlechtern. Politik muss fähig sein, Rahmenbedingungen und Spielregeln für Land- und Forstwirte zu schaffen, die die natürlichen Erschwernisse ausgleichen (z.B. durch die AZ neu). „Das beste Viertel“ als Leitmotiv hinzustellen, kann man nur mit einer Vertretung erreichen, die unabhängig und in der Sache agiert. Die Anliegen der Betriebe müssen der Auftrag sein.“

Beide Kandidaten sind verheiratet und bewirtschaften einen Milchviehzuchtbetrieb.


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