Rettung ja oder nein – das war heute die Frage, als die Erzeugergemeinschaft (EG) Südbayern über die Zukunft des Schlachthofs Landshut abstimmte. Nun steht fest: Der Schlachthof wird schließen, obwohl gerade in dieser Region das größte Schweineaufkommen Bayerns zu verzeichnen ist.

Mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 21.000 Tieren pro Woche ist Landshut, dessen Betrieb noch bis Frühjahr 2026 aufrechterhalten wird, einer der größten und modernsten Schlachtstandorte Bayerns – aber offenbar schreibt er seit zehn Jahren rote Zahlen. Es ist davon auszugehen, dass die Schließung gravierende Folgen haben wird:

Die Infrastruktur für Schweineerzeuger in Süddeutschland wird geschwächt, Viehhalter müssen ab jetzt längere Transportwege in Kauf nehmen – eine zusätzliche Belastung für Mensch und Tier.

Aber das eigentliche Problem sitzt tiefer.

Zwar werden als Gründe für das Aus wirtschaftliche Verluste und hohe Betriebskosten genannt, doch nach Ansicht vieler Betroffener steckt mehr dahinter:

„Es scheint eher um die Auflösung der guten alten Schlachthofstruktur zu gehen“, sagt Georg Straller aus Ebermannsdorf, Mitglied der FREIEN BAUERN, der Interessenvertretung bäuerlicher Familienbetriebe.

Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN, ergänzt:

„Dies ist ein Prozess, der seit vielen Jahren politisch betrieben wurde. Regionale Schlachtungen beim Metzger wurden durch übertriebene Auflagen und bürokratische Vorgaben systematisch kaputt gemacht.“

Durch die behördliche Gängelei wurde so manchem Schlachter sein Handwerk madig gemacht mit der Folge, dass mehr und mehr Metzgereien schlossen. Und nun trifft es auch diegroßen Betriebe. Vielleicht ist das Fleischgeschäft derzeit sehr schwierig – dieses Argument wird immer wieder vorgebracht. Aber wo hat alles begonnen – und wohin führt es?

Tierwohl ist ein zentrales Ziel der Politik – doch dazu gehören auch kurze und stressfreie Transportwege zwischen Bauernhof und Schlachthof.

„Hinzu kommt: Bei Seuchengefahr haben wir bei längeren Transporten auch größere Sperrzonen“, so Georg Straller.

Die FREIEN BAUERN vertreten die Ansicht, dass weniger Einmischung durch die Ämter dem gesamten System guttun würde. Denn es würde sowohl die Landwirte als auch die mit der Landwirtschaft verbundenen Betriebe deutlich entlasten.

Quelle: Freie Bauern

Bildquelle: Moderner-Landwirt Archiv / Landvolk Niedersachsen


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