Im Rahmen der jährlich stattfindenden Laubholzgespräche haben sich Vertreter von Forstbetrieben mit laubholzverarbeitenden Unternehmen aus ganz Deutschland getroffen, um die aktuellen Marktentwicklungen besonders im Hinblick auf die mittelfristige Rohstoffversorgung zu diskutieren. Ziel der durch den Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR) und Deutschen Holzwirtschaftsrat e.V. (DHWR) organisierten Veranstaltung ist neben dem fachlichen Austausch auch das Erarbeiten gemeinsamer Lösungsansätze für Herausforderungen des Clusters Forst und Holz.

Noch immer ist ein beträchtlicher Teil des Gesamteinschlages Schadholz. Einschlagsstopps und Nutzungsextensivierungen sowie die sich überschlagenden Ereignisse in der aktuellen Energiekrise belasten zunehmend die Branche. Der für Holzbranche und Verbraucher verfügbare Rohstoff Holz wird sich unter den jetzigen Bedingungen verknappen. Momentan sind vor allem die Energieholzpreise massiv gestiegen.

Bei der Buche ist im Zuge dieser Entwicklung ein hoher Preisdruck aus den geringerwertigen Sortimente Energie- und Industrieholz entstanden. Dadurch wird auch ein Preissprung bei Schnitt- und Rundholz erwartet. Internationale Markteilnehmer können über den Export des in Deutschland produzierten Laubschnittholzes diesem Preisdruck derzeit standhalten. Ob bei einer weiteren Verknappung von Rohholz und Preissteigerung bei Fertigware diese Entwicklung angesichts einer drohenden Rezession stabil bleibt, ist abzuwarten.

Steigende Rohholzpreise stellen forstseitig die Basis dar, um Mobilisierung voranzutreiben. Dies wird angesichts vorangetriebener Holzbauoffensiven und den von Bund und einigen Ländern anvisieren Rahmenbedingungen eine wesentliche Herausforderung. Die Produktionsleistung von Buchen Schnittholz kann als stabil bezeichnet werden, liegt jedoch rund zehn Prozent unter dem Level vor Corona.

Die Holzart Eiche bleibt auf dem Markt weiterhin stark nachgefragt. Die Preise im Meistgebotsverfahren auf den Submissionsplätzen erreichen nach wie vor Rekordhöhe. Trotzdem wird auch weiterhin Rundholz zur Versorgung der heimischen Eichensägewerke im Freihandverkauf zur Verfügung gestellt.

Aber auch die Eiche hat zunehmend Probleme mit holzzerstörenden Insekten. Eine raschere Logistik zum Abtransport scheint zukünftig zum Erhalt der Holzqualität von wesentlicher Bedeutung. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stellt je nach Zertifizierung der Betriebe sowie aufgrund auslaufender Genehmigungen keine Alternative dar.

Buntlaubholz fällt nur in Kalamitätsschwerpunkten vermehrt an und bleibt bei der Normalnutzung oftmals ein Nebenprodukt. Diese Situation wird sich im Zuge der steigenden Laubholzanteile in den Beständen aber sukzessive ändern. Die Esche findet als „Ersatzholz“ für Eiche nach wie vor guten Absatz.

Beim Buntlaubholz stellt die arteigene Qualität in der Verwendung eine besondere Herausforderung dar. Oftmals findet nur das Erdstammtück hochwertige stoffliche Verwendung. In Sachen Waldschutz – insbesondere Eschen-Triebsterben und Rußrindenkrankheit – stagniert das Aufkommen, von Entwarnung kann hier aber nicht die Rede sein.

Die Teilnehmer des Forst- und Holz- Clustertreffens waren sich in ihrem Fazit angesichts der aktuellen Situation mit den großen Herausforderungen der Klimakrise und dem Weg hin zu mehr Bioökonomie einig:

Der gesamtheitliche Ansatz einer nachhaltigen, multifunktionalen Waldbewirtschaftung in einem dicht besiedelten Industrieland mit breiter Eigentumsstreuung und hohen gesellschaftlichen Ansprüchen an die Leistungen des Ökosystems Wald ist ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz. Nur durch Mobilisierung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und verstärkte Holzverwendung kann der Weg hin zur Bioökonomie erfolgreich beschritten werden. Die Politik ist hier im Dialog gefordert, gemeinsam mit den betroffenen Akteuren eine Holzstrategie zu entwickeln.

Quelle: Deutscher Forstwirtschaftsrat e. V.

Bildquelle: ML-Archiv